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Die Angebote von offenen Bildungsressourcen sind zahlreich und vielfältig, und es ist schwierig und her-
ausfordernd, sich einen Überblick über sie zu verschaffen. Für deutschsprachige Lernmaterialien ist bei-
spielsweise für den Schulsektor das ZUM-Wiki (wiki.zum.de) ein guter Start, bei dem dank der Wiki-Tech-
nik auch gleich mitgearbeitet werden kann. Der Service Edutags.de und das OER-Wiki (oer.tugraz.at) stel-
len Versuche dar, einen Einstieg und Überblick über deutschsprachige Materialien zu verschaffen, zahlrei-
che fachbezogene Angebote versuchen dies für ihre jeweilige Disziplin. Suchmaschinen und Suchfunktio-
nen bei Portalen für Videos oder Fotos erlauben häufig eine eingeschränkte Suche nach Materialien, die mit
entsprechen Lizenzen (in der Regel Creative Commons) versehen wurden. Ein guter Start für Recherchen
von OER stellt das Angebot Wikieducator.org dar, bei ihm dreht sich vieles um OER selbst, beispielsweise
gibt es dort auch Tutorials zu OER.
Die OER-Bewegung formierte sich Anfang des 21. Jahrhunderts unabhängig von der Open-Access-Bewe-
gung und Open-Source-Entwicklung, wurde aber wohl von deren Erfolgen beeinflusst. Zunächst stand da-
bei vor allem die Verfügbarmachung von Materialien im Internet im Vordergrund, so entstand 1996 die
Zentrale für Unterrichtsmedien im Internet (ZUM.de). Auch gab es zunächst mehrere Bezeichnungen für
frei verwendbare Bildungsmaterialien, beispielsweise auch ‚open educationalcontent‘ oder auch ‚freeedu-
cationalcontent‘. Während wir OER in diesem Beitrag einführend als Lösung von urheberrechtlichen Her-
ausforderungen dargestellt haben, dreht sich das Hauptmotiv dabei vor allem um die Erreichbarmachung
und den freien Zugang zu Bildung. Ausgewählte Meilensteine der Open-Educational-Resources-Bewegung
sind:
2002: Die UNESCO-Initiative ‚Free Educational Resources‘ weckt erstmal breites Interesse für das
Thema.
2003: Das Massachusetts Institute of Technology startet die Veröffentlichung von Kursunterlagen
(MIT OpenCourseWare).
2006: Die Europäische Kommission ko-finanziert erstmals Projekte zu OER (zum Beispiel OLCOS,
BAZAAR).
2007: Die OECD veröffentlicht eine Studie zu OER, die William and Flora Hewlett Foundation ana-
lysiert die OER-Bewegung (Atkins et al., 2007), im gleichen Jahr wird auch die Cape-Town-Erklä-
rung zu OER verabschiedet.
2012: Der UNESCO Weltkongress verabschiedet im Juni die Pariser Erklärung zu OER.
Als ausgewählte Höhepunkte aus dem deutschsprachigen Raum können unter anderem die Durchführung
der ersten OER-Konferenz im deutschsprachigen Europa (2007 in Salzburg), die Gründung der Arbeits-
gruppe OER bei Eduhub in der Schweiz und der erste deutschsprachige offene Onlinekurs zu OER – mit
mehr als 1.000 Lernenden – betrachtet werden (COER13.de). Ende Juli 2013 wurde das erste komplette
deutschsprachige OER-Schulbuch (im Fach Biologie) veröffentlicht. Bildungspolitisch zu ergänzen ist,
dass es in einigen Bildungsministerien Anhörungen zu OER gab und OER erstmals in Parteiprogrammen
auftauchen (Stand: Mitte 2013).
Argumente, die für die Einführung von OER sprechen, sind (Geser, 2007): OER ermöglichen potenziell
einfacheren und kostengünstigeren Zugang zu Ressourcen, die einigen Lernenden sonst nicht zugänglich
wären. Auch werden Steuergelder rentabler eingesetzt, da Ressourcen wiederverwendet werden können.
Auch für Lehrende werden Möglichkeiten der effektiveren Erstellung von Materialien beziehungsweise
Gestaltung des Unterrichts als Vorteile genannt. Oft steht dabei auch die Kooperation und Kollaboration
von Lehrenden und Lernenden im Vordergrund, beispielsweise bei der Open University im Vereinigten Kö-
nigreich (Lane, 2008). Hochschulen wie das Massachusetts Institute of Technology, die OER-Strategien
einführen, führen darüber beispielsweise auch offen Argumente wie die Möglichkeit positiver Public Rela-
tions oder Neukundengewinnung an (Schaffert, 2010).
L3T
Lehrbuch für Lernen und Lehren mit Technologien
- Titel
- L3T
- Untertitel
- Lehrbuch für Lernen und Lehren mit Technologien
- Herausgeber
- Martin Ebner
- Sandra Schön
- Verlag
- epubli GmbH
- Ort
- Berlin
- Datum
- 2013
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY-SA 3.0
- Abmessungen
- 21.0 x 29.7 cm
- Seiten
- 594
- Schlagwörter
- L3T, online
- Kategorie
- Lehrbücher
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung 1
- Einführung 11
- Von der Kreidetafel zum Tablet 27
- Die Geschichte des WWW 39
- Hypertext 51
- Geschichte des Fernunterrichts 65
- Informationssysteme 75
- Webtechnologien 89
- Multimediale und interaktive Materialien 99
- Standards für Lehr- und Lerntechnologien 109
- Human-Computer-Interaction 117
- Didaktisches Handeln 127
- Medienpädagogik 139
- Systeme im Einsatz 147
- Kommunikation und Moderation 157
- Forschungszugänge und -methoden 167
- Planung und Organisation 177
- Literatur und Information 185
- Die „Netzgeneration“ 201
- Multimedia und Gedächtnis 209
- Mobiles und ubiquitäres Lernen 217
- Prüfen mit Computer und Internet 227
- Blogging und Microblogging 239
- Vom Online-Skriptum zum E-Book 249
- Educasting 257
- Game-Based Learning 267
- Einsatz kollaborativer Werkzeuge 277
- Offene und partizipative Lernkonzepte 287
- Qualitätssicherung im E-Learning 301
- Offene Lehr- und Forschungsressourcen 311
- Lernen mit Videokonferenzen 319
- Simulationen und simulierte Welten 327
- Barrierefreiheit 343
- Genderforschung 355
- Zukunftsforschung 363
- Kognitionswissenschaft 373
- Diversität und Spaltung 387
- Lern-Service-Engineering 397
- Medientheorien 405
- Das Gesammelte interpretieren 413
- Wissensmanagement 421
- Sieht gut aus 427
- Urheberrecht & Co. in der Hochschullehre 435
- Interessen und Kompetenzen fördern 445
- Spielend Lernen im Kindergarten 455
- Technologieeinsatz in der Schule 465
- Technologie in der Hochschullehre 475
- Fernstudium an Hochschulen 483
- Webbasiertes Lernen in Unternehmen 489
- E-Learning in Organisationen 497
- Erwachsenen- und Weiterbildung 507
- Freie Online-Angebote für Selbstlernende 515
- Sozialarbeit 525
- Human- und Tiermedizin 531
- Online-Labore 539
- Mehr als eine Rechenmaschine 547
- Bildungstechnologien im Sport 557
- Fremdsprachen im Schulunterricht 569