Web-Books
im Austria-Forum
Austria-Forum
Web-Books
Lehrbücher
L3T - Lehrbuch für Lernen und Lehren mit Technologien
Seite - 320 -
  • Benutzer
  • Version
    • Vollversion
    • Textversion
  • Sprache
    • Deutsch
    • English - Englisch

Seite - 320 - in L3T - Lehrbuch für Lernen und Lehren mit Technologien

Bild der Seite - 320 -

Bild der Seite - 320 - in L3T - Lehrbuch für Lernen und Lehren mit Technologien

Text der Seite - 320 -

320 Seit der Verbreitung des Telefons gab es immer wieder die Vision und den Wunsch, das Gegenüber nicht nur zu hören, sondern auch zu sehen. Bereits in der 30er Jahren des letzten Jahrhunderts gab es mit der Ein- führung der Fernsehsprechzelle erste Versuche, Bild- und Tonübertragungen vorzunehmen, die dann in den späten 1960er Jahren mit der Einführung des Picturephones fortgeführt wurden – wirklich erfolgreich wa- ren beide Ansätze nicht. Erst mit der Verbreitung des Internets Ende der 1990er Jahre erlebt die Videokon- ferenz einen neuen Aufschwung – insbesondere seitdem die Übertragung von Bild und Ton auch über die Web-Standards möglich geworden ist und ausreichend Bandbreiten zur Verfügung stehen (Flessner, 2000). Betrachtet man Lernszenarien in Videokonferenzen, dann stellt sich die Frage, inwieweit sich diese vom Lernen Face-to-Face (das heißt, Lernende und Lehrende befinden sich an einem gemeinsamen Ort) oder von anderen Formen des E-Learnings unterscheiden. Diese Frage lässt sich sowohl auf einer technischen als auch auf einer didaktischen Ebene beantworten. Technisch fokussiert diese Frage auf Aspekte wie den Aufwand, mit dem sich Lernen in Videokonferenzen realisieren lässt, und wie einfach der Zugang der Ler- nenden zu solchen Lernszenarien ist. Die Beantwortung dieser Frage ist von der verwendeten Infrastruktur abhängig und kann daher erst in der konkreten Anwendung berücksichtigt werden (Hinweise dazu finden Sie am Ende des Kapitels). An dieser Stelle liegt der Fokus auf dem didaktischen Aspekt, das heißt, wie sich charakteristische Eigenschaften von Videokonferenzen so einsetzen lassen, dass die Lernenden davon besonders profitieren: Synchrone sprachliche Kommunikation, durch die elaborierte Erklärungen und inter- aktive Diskussionen ermöglicht werden, und Application-Sharing, wodurch die Lernenden gleichzeitig auf einen gemeinsam sichtbaren Arbeitsbereich zugreifen können. Dadurch eignen sich Videokonferenzen be- sonders für kooperative Lernszenarien, die von interaktiver Kommunikation wie Tutoring oder Coaching profitieren, und für Szenarien, die eine gemeinsame Lösungs- oder Entscheidungsfindung beinhalten. As- pekte beider Szenarien sollen im Folgenden kurz charakterisiert werden: Tutoring- und Coaching-Szenarien zeichnen sich durch unterschiedlich hohe Expertise der Teilneh- mer/innen aus. Dabei leitet eine Person mit hoher Expertise eine oder mehrere Personen mit geringerer Ex- pertise über Videokonferenz an. Der besondere Beitrag der Videokonferenz in solchen Situationen besteht in der Möglichkeit, zusätzliche Anwendungen oder Werkzeuge in den Lernprozess zu integrieren und da- durch gemeinsame Referenzpunkte zu schaffen (Ertl, 2007). Bei der kooperativen Lösungs- oder Entscheidungsfindung diskutieren Lernende mit vergleichbarer Expertise gemeinsam Fragestellungen oder erarbeiten gemeinsam eine Problemlösung. Hier stehen die ge- meinsame Diskussion und Problemreflexion im Vordergrund. Der spezifische Beitrag der Videokonferenz besteht in solchen Szenarien aus dem Bereitstellen eines hoch interaktiven Kommunikationsmediums und gemeinsamer Arbeitsdokumente für die Lerngruppe (Paechter, Kreisler & Maier, 2010). Weitere didaktische Szenarien können Vorlesungen über Videokonferenzen umfassen. Die Übertragung von Vorlesungen erfolgt in speziellen, technisch entsprechend ausgestatteten Hörsälen. Interaktive White- boards (die technisierte Form der Wandtafel), spezielle Softwareprogramme und eine ausreichend hohe Übertragungsrate der Netzwerke sind dafür hilfreich. Die Lerninhalte werden zudem meist archiviert. Vor- lesungen werden aufgezeichnet und ins Netz gestellt oder Dozierende erstellen Präsentationen ausschließ- lich für das Netz (vgl. VCC, siehe Literaturverzeichnis). Ergänzend dazu gibt es Ansätze, dass sich die ein- zelnen Teilnehmer/innen vom eigenen Computer aus an einem Videokonferenz-Seminar beteiligen; Gestal- tungsvorschläge für das Design solcher Seminare und konkrete Anforderungen an Tutorinnen und Tutoren von Videokonferenz-Seminaren finden sich unter anderem bei Keller (2009). Er beschreibt auch Spezifika der Seminarsituation Videokonferenz. Insgesamt ist die Kommunikation beim Lernen mit Hilfe von Video- konferenzen der Face-to-Face-Kommunikation eher ähnlich; dennoch gibt es Unterschiede. Diese sollen im Folgenden näher betrachtet werden.
zurück zum  Buch L3T - Lehrbuch für Lernen und Lehren mit Technologien"
L3T Lehrbuch für Lernen und Lehren mit Technologien
Titel
L3T
Untertitel
Lehrbuch für Lernen und Lehren mit Technologien
Herausgeber
Martin Ebner
Sandra Schön
Verlag
epubli GmbH
Ort
Berlin
Datum
2013
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-SA 3.0
Abmessungen
21.0 x 29.7 cm
Seiten
594
Schlagwörter
L3T, online
Kategorie
Lehrbücher

Inhaltsverzeichnis

  1. Einleitung 1
  2. Einführung 11
  3. Von der Kreidetafel zum Tablet 27
  4. Die Geschichte des WWW 39
  5. Hypertext 51
  6. Geschichte des Fernunterrichts 65
  7. Informationssysteme 75
  8. Webtechnologien 89
  9. Multimediale und interaktive Materialien 99
  10. Standards für Lehr- und Lerntechnologien 109
  11. Human-Computer-Interaction 117
  12. Didaktisches Handeln 127
  13. Medienpädagogik 139
  14. Systeme im Einsatz 147
  15. Kommunikation und Moderation 157
  16. Forschungszugänge und -methoden 167
  17. Planung und Organisation 177
  18. Literatur und Information 185
  19. Die „Netzgeneration“ 201
  20. Multimedia und Gedächtnis 209
  21. Mobiles und ubiquitäres Lernen 217
  22. Prüfen mit Computer und Internet 227
  23. Blogging und Microblogging 239
  24. Vom Online-Skriptum zum E-Book 249
  25. Educasting 257
  26. Game-Based Learning 267
  27. Einsatz kollaborativer Werkzeuge 277
  28. Offene und partizipative Lernkonzepte 287
  29. Qualitätssicherung im E-Learning 301
  30. Offene Lehr- und Forschungsressourcen 311
  31. Lernen mit Videokonferenzen 319
  32. Simulationen und simulierte Welten 327
  33. Barrierefreiheit 343
  34. Genderforschung 355
  35. Zukunftsforschung 363
  36. Kognitionswissenschaft 373
  37. Diversität und Spaltung 387
  38. Lern-Service-Engineering 397
  39. Medientheorien 405
  40. Das Gesammelte interpretieren 413
  41. Wissensmanagement 421
  42. Sieht gut aus 427
  43. Urheberrecht & Co. in der Hochschullehre 435
  44. Interessen und Kompetenzen fördern 445
  45. Spielend Lernen im Kindergarten 455
  46. Technologieeinsatz in der Schule 465
  47. Technologie in der Hochschullehre 475
  48. Fernstudium an Hochschulen 483
  49. Webbasiertes Lernen in Unternehmen 489
  50. E-Learning in Organisationen 497
  51. Erwachsenen- und Weiterbildung 507
  52. Freie Online-Angebote für Selbstlernende 515
  53. Sozialarbeit 525
  54. Human- und Tiermedizin 531
  55. Online-Labore 539
  56. Mehr als eine Rechenmaschine 547
  57. Bildungstechnologien im Sport 557
  58. Fremdsprachen im Schulunterricht 569
Web-Books
Bibliothek
Datenschutz
Impressum
Austria-Forum
Austria-Forum
Web-Books
L3T