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L3T - Lehrbuch für Lernen und Lehren mit Technologien
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406 Eine Metapher ist ein sprachlicher Ausdruck, bei dem ein Wort aus seinem Bedeutungszusammenhang in einen anderen Kontext übertragen und als Bild verwendet wird. Wir benutzen ganz selbstverständlich im alltäglichen Sprachgebrauch verschiedene Metaphern im Zusammenhang mit (neuen) Medien: Ausdrücke wie Datenautobahn, Netz-Surfer, Informationsflut, Cyberspace, globales Dorf, Datenmeer, Computervirus und Cyberpiraterie kommen uns flüssig über die Lippen, doch was genau meinen wir damit? Their purpose is to demonstrate, through comparisons of a work's arguments and its metaphors, that writers contradict themselves – not just occasionally, but invariably – and that these contradictions reflect deep fissures in the very foundations of Western culture. In other words, deconstruction claims to have un- covered serious problems in the way Plato and Hemingway and you and I think about matters ranging from truth and friendship to politics.“ (Stephens, 1991). Der Dekonstruktivismus sieht den inneren Widerspruch als Teil der Conditio Humana, als eine anthro- pologische Grundkonstante. Brüche und Widersprüche in unserem Medienverständnis gibt es reichlich. Nicht nur streiten die Gelehrten, was denn eine geeignete Definition von „Medien“ eigentlich sei, auch scheiden sich die Geister in der Bewertung von neuen Medientechnologien: Sind sie Heilsbringerinnen oder Teufelsboten? Bringen Medien Menschen näher zusammen oder lassen sie uns vereinsamen? Machen sie schlau oder dumm? Beginnen wir zunächst mit dem Medienbegriff. Um das Wechselspiel von Medium, Botschaft, Adressatinnen und Adressaten, Senderinnen und Sendern, Störung und Empfang zu beschreiben, hat die Kommunikations- und Medienwissenschaft eine Vielzahl phantasievoller Anleihen, Vergleiche und Metaphern hervorgebracht. Marshall McLuhans These aus den frühen 1960er-Jahren, „das Medium ist die Botschaft“ genießt bis heute eine große Popularität. McLuhan versteht Medien als funktionale Erweiterungen des menschlichen Körpers. In dieser Sichtweise kann selbst ein Flugzeug, Geld oder die Elektrizität zum Medium werden (Vollbrecht, 2005). McLuhans universelles Bild des Organersatzes begründete einen eigenen medienwis- senschaftlichen Ansatz, der Medien einen Werkzeugcharakter zuschreibt. Medien werden als „Instrumente zur Veränderung von Wirklichkeit“ interpretiert (Sandbothe, 2003). Diese so genannten „anthropomor- phen“ Ansätze stellen den Menschen in den Mittelpunkt und sehen Medien als Werkzeug oder eben als Pro- thesen des menschlichen Körpers, Computer werden zu „global vernetzten Prothesen der Sinne“ (Coy, 1994, 37). Kritiker/innen finden, diese Sichtweise greife zu kurz. So sieht Lutz Ellrich (2005) es als vordringlichste Aufgabe der Medienphilosophie „die Organersatztheorie zu hinterfragen und generell die notorische An- thropomorphisierung technischer Errungenschaften zu bekämpfen“ (S. 343). Was ist der Ursprung solch kampfeslustiger Polemik? Die technischen Medien, beispielsweise Internet und Fernsehen, haben großen Anteil an der Wirklichkeitsvorstellung unserer Kultur. Die Art und Weise, wie technische Medien unsere Wirklichkeit durchdringen und formen ist so komplex, dass sie nicht von Individuen gesteuert wird, son- dern sowohl in Produktion als auch Rezeption ein kulturelles Kollektiv widerspiegelt (Hartmann, 2003). Medien sind also nicht nur Organ oder Werkzeug der Welterschließung, sondern erzeugen gleichzeitig eine Medienwelt, die uns als „mediale Wirklichkeit“ bzw. „Medienöffentlichkeit“ im Alltag umgibt. Medien sind keineswegs neutrale Überträger von Information, sondern konstituieren das Kommunizierte selbst: „zum einen erhält nur was kommuniziert, mitgeteilt und überliefert werden kann, eine Bedeutung, und zum anderen formt die Gestalt der Mitteilung (eine Handschrift, ein gedrucktes Buch, ein technisches Bild) auch ihren Inhalt“ (Kloock & Spahr, 2000, 9). In Kommunikations- und Medienwissenschaft hat sich ein globaler Medienbegriff wie von McLuhan vertreten in der Breite nicht durchgesetzt. Stattdessen wird meist zwischen Sprache und technischen Medi- en unterschieden.
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L3T Lehrbuch für Lernen und Lehren mit Technologien
Titel
L3T
Untertitel
Lehrbuch für Lernen und Lehren mit Technologien
Herausgeber
Martin Ebner
Sandra Schön
Verlag
epubli GmbH
Ort
Berlin
Datum
2013
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-SA 3.0
Abmessungen
21.0 x 29.7 cm
Seiten
594
Schlagwörter
L3T, online
Kategorie
Lehrbücher

Inhaltsverzeichnis

  1. Einleitung 1
  2. Einführung 11
  3. Von der Kreidetafel zum Tablet 27
  4. Die Geschichte des WWW 39
  5. Hypertext 51
  6. Geschichte des Fernunterrichts 65
  7. Informationssysteme 75
  8. Webtechnologien 89
  9. Multimediale und interaktive Materialien 99
  10. Standards für Lehr- und Lerntechnologien 109
  11. Human-Computer-Interaction 117
  12. Didaktisches Handeln 127
  13. Medienpädagogik 139
  14. Systeme im Einsatz 147
  15. Kommunikation und Moderation 157
  16. Forschungszugänge und -methoden 167
  17. Planung und Organisation 177
  18. Literatur und Information 185
  19. Die „Netzgeneration“ 201
  20. Multimedia und Gedächtnis 209
  21. Mobiles und ubiquitäres Lernen 217
  22. Prüfen mit Computer und Internet 227
  23. Blogging und Microblogging 239
  24. Vom Online-Skriptum zum E-Book 249
  25. Educasting 257
  26. Game-Based Learning 267
  27. Einsatz kollaborativer Werkzeuge 277
  28. Offene und partizipative Lernkonzepte 287
  29. Qualitätssicherung im E-Learning 301
  30. Offene Lehr- und Forschungsressourcen 311
  31. Lernen mit Videokonferenzen 319
  32. Simulationen und simulierte Welten 327
  33. Barrierefreiheit 343
  34. Genderforschung 355
  35. Zukunftsforschung 363
  36. Kognitionswissenschaft 373
  37. Diversität und Spaltung 387
  38. Lern-Service-Engineering 397
  39. Medientheorien 405
  40. Das Gesammelte interpretieren 413
  41. Wissensmanagement 421
  42. Sieht gut aus 427
  43. Urheberrecht & Co. in der Hochschullehre 435
  44. Interessen und Kompetenzen fördern 445
  45. Spielend Lernen im Kindergarten 455
  46. Technologieeinsatz in der Schule 465
  47. Technologie in der Hochschullehre 475
  48. Fernstudium an Hochschulen 483
  49. Webbasiertes Lernen in Unternehmen 489
  50. E-Learning in Organisationen 497
  51. Erwachsenen- und Weiterbildung 507
  52. Freie Online-Angebote für Selbstlernende 515
  53. Sozialarbeit 525
  54. Human- und Tiermedizin 531
  55. Online-Labore 539
  56. Mehr als eine Rechenmaschine 547
  57. Bildungstechnologien im Sport 557
  58. Fremdsprachen im Schulunterricht 569
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