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L3T - Lehrbuch für Lernen und Lehren mit Technologien
Seite - 476 -
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476 Universitäten, Fachhochschulen, Pädagogische Hochschulen – der tertiäre Bildungssektor im deutschspra- chigen Raum ist von Bildungseinrichtungen unterschiedlichster Ausrichtungen geprägt und gestaltet sich dementsprechend heterogen. Obwohl die einzelnen Hochschultypen jeweils eigenen Gesetzmäßigkeiten – etwa die Voraussetzungen und die konkreten Bedingungen des Studienbetriebs betreffend – folgen und na- türlich auch die inhaltliche Ausrichtung der Hochschulen individuell ist, existiert doch eine Reihe von ver- gleichbaren Rahmenbedingungen und (Infra-)Strukturen, die den Einsatz von Technologien in der Lehre beeinflussen. Dazu zählen etwa kaum bis gar nicht zu bewältigende Studierendenzahlen in einigen Massenfächern in- klusive der damit verbundenen Herausforderungen im Bereich der Massenlehrveranstaltungen oder schlechte Betreuungsverhältnisse zwischen Studierenden und Lehrenden ebenso wie das weitgehende Feh- len von Rechtssicherheit bzw. von entsprechenden Anreizsystemen beim Einsatz neuer Medien. Während die technische (Grund-)Ausstattung in den Hör- und Lehrsälen immer besser wird und auch an den meisten Hochschulen Lernmanagementsysteme zum Einsatz kommen, existieren derzeit nach wie vor kaum Anreiz- systeme für den Einsatz von Bildungstechnologien. Aus- und Weiterbildungsangebote für Lehrende, in de- nen jene (medien-)didaktischen Fähigkeiten vermittelt werden, die für eine fruchtbare Anreicherung der Hochschullehre um sogenannte E-Learning-Einheiten notwendig sind, sind ebenfalls selten zu finden. Um das Lehren und Lernen mit Technologien an einer Hochschule zu fördern, müssen zunächst entspre- chende gesellschaftliche Entwicklungen beobachtet und verstanden werden. Danach ist es notwendig, poli- tische, rechtliche und organisationale Rahmenbedingungen zu schaffen, die den Einsatz von Bildungstech- nologien begünstigen. Darauf aufbauend gilt es, bestehende (infra-)strukturelle Maßnahmen an die Rah- menbedingungen anzupassen bzw. neue Strukturmaßnahmen zu entwickeln und zu etablieren. Seit der Etablierung des Web 2.0 und der damit einhergehenden technischen Entwicklungen hat sich das Kommunikations- und Interaktionsverhalten drastisch verändert. Soziale Medien wie YouTube, Facebook, Twitter oder Wikipedia erlauben einen massiven Daten- und Informationstransfer, an dem sich jeder und je- de relativ einfach beteiligen kann. Technische Geräte wie Smartphones und Tablets sowie die Kommunika- tionskosten erlebten einen massiven Preisverfall und ermöglichen den weitgehend orts- und zeitunabhängi- gen Zugang zu diesen Daten und Informationen. Bei Studienanfängerinnen und -anfängern kann mittlerweile davon ausgegangen werden, dass sie mit der Handhabung dieser Geräte und der dafür verfügbaren Applikationen weitgehend vertraut sind (Bullen et al., 2008; Conole et al., 2006; Ebner & Nagler, 2010; Ebner & Schiefner, 2009; Ebner et al., 2008; Mar- garyan & Littlejohn, 2008; Ebner et al., 2011; Ebner et al., 2012; Ebner et al., 2013). Dies bedeutet aber nicht automatisch, dass sie diese Technologien auch im Rahmen ihres Studiums nutzen beziehungsweise nutzen können beziehungsweise nutzen wollen. Andererseits zeigen Umfragen, dass Studierende zuneh- mendes Interesse an E-Learning-Angeboten haben und diese von ihren Hochschulen auch einfordern. So etwa gaben drei Viertel der 155 befragten Studierenden, die im Rahmen eines Pilotversuches der Universi- tät Graz im Wintersemester 2011 einen Teil ihrer Lehrveranstaltungen als Podcasts zur Verfügung gestellt bekamen, an, dass weitere Lehrveranstaltungen aufgezeichnet werden sollten (nicht veröffentlichte Studie der Akademie für Neue Medien und Wissenstransfer der Universität Graz). Die Möglichkeit des zeit- und ortsunabhängigen Lernens spielt dabei eine immer bedeutendere Rolle, sei es, weil Studierende ihre Ausbil- dung nebenberuflich absolvieren, nicht an ihrem Studienort wohnen oder Betreuungspflichten haben. Hochschulen sind hier gefordert, entsprechende Angebote zu entwickeln und bereitzustellen. Auf europäischer Ebene bildet dafür E-Bologna die Basis. 1999 wurde der Bildungsreformprozess in der Europäischen Union mit der Unterzeichnung der „Bologna-Deklaration“ begonnen (Van den Branden, 2004). Und obwohl die Idee vom Lehren und Lernen mit digitalen Medien bereits 1992 im Vertrag von Maastricht angedacht war, bedurfte es der E-Learning-Initiative „eLearning – Designing tomorrow’s educa- tion“ als Teil des „eEurope Aktionsplans“ aus dem Jahr 2000 (Commission of the European Communities, 2000), um E-Learning strategisch zu verankern und um damit Lernenden eine virtuelle Mobilität zu ermög- lichen. 2002 startete die European Association of Distance Teaching Universities schließlich die E-Bolo- gna-Initiative (EADTU, 2003), deren wichtigste Aspekte die Internationalisierung von E-Learning sowie die Förderung der virtuellen Mobilität von Studierenden, Lehrenden und Lehrveranstaltungen darstellen (Bang, 2005). Auf nationaler Ebene müssen Hochschulen und die für sie zuständigen Ministerien gemeinsam Strategi- en entwickeln und Rahmenbedingungen schaffen, um den Einsatz von Bildungstechnologien zu fördern. Besondere Bedeutung kommt hier den rechtlichen und den organisationalen Rahmenbedingungen zu.
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L3T Lehrbuch für Lernen und Lehren mit Technologien
Titel
L3T
Untertitel
Lehrbuch für Lernen und Lehren mit Technologien
Herausgeber
Martin Ebner
Sandra Schön
Verlag
epubli GmbH
Ort
Berlin
Datum
2013
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-SA 3.0
Abmessungen
21.0 x 29.7 cm
Seiten
594
Schlagwörter
L3T, online
Kategorie
Lehrbücher

Inhaltsverzeichnis

  1. Einleitung 1
  2. Einführung 11
  3. Von der Kreidetafel zum Tablet 27
  4. Die Geschichte des WWW 39
  5. Hypertext 51
  6. Geschichte des Fernunterrichts 65
  7. Informationssysteme 75
  8. Webtechnologien 89
  9. Multimediale und interaktive Materialien 99
  10. Standards für Lehr- und Lerntechnologien 109
  11. Human-Computer-Interaction 117
  12. Didaktisches Handeln 127
  13. Medienpädagogik 139
  14. Systeme im Einsatz 147
  15. Kommunikation und Moderation 157
  16. Forschungszugänge und -methoden 167
  17. Planung und Organisation 177
  18. Literatur und Information 185
  19. Die „Netzgeneration“ 201
  20. Multimedia und Gedächtnis 209
  21. Mobiles und ubiquitäres Lernen 217
  22. Prüfen mit Computer und Internet 227
  23. Blogging und Microblogging 239
  24. Vom Online-Skriptum zum E-Book 249
  25. Educasting 257
  26. Game-Based Learning 267
  27. Einsatz kollaborativer Werkzeuge 277
  28. Offene und partizipative Lernkonzepte 287
  29. Qualitätssicherung im E-Learning 301
  30. Offene Lehr- und Forschungsressourcen 311
  31. Lernen mit Videokonferenzen 319
  32. Simulationen und simulierte Welten 327
  33. Barrierefreiheit 343
  34. Genderforschung 355
  35. Zukunftsforschung 363
  36. Kognitionswissenschaft 373
  37. Diversität und Spaltung 387
  38. Lern-Service-Engineering 397
  39. Medientheorien 405
  40. Das Gesammelte interpretieren 413
  41. Wissensmanagement 421
  42. Sieht gut aus 427
  43. Urheberrecht & Co. in der Hochschullehre 435
  44. Interessen und Kompetenzen fördern 445
  45. Spielend Lernen im Kindergarten 455
  46. Technologieeinsatz in der Schule 465
  47. Technologie in der Hochschullehre 475
  48. Fernstudium an Hochschulen 483
  49. Webbasiertes Lernen in Unternehmen 489
  50. E-Learning in Organisationen 497
  51. Erwachsenen- und Weiterbildung 507
  52. Freie Online-Angebote für Selbstlernende 515
  53. Sozialarbeit 525
  54. Human- und Tiermedizin 531
  55. Online-Labore 539
  56. Mehr als eine Rechenmaschine 547
  57. Bildungstechnologien im Sport 557
  58. Fremdsprachen im Schulunterricht 569
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