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Seit einiger Zeit wird zum Thema „Digitale Ungleichheit“ nicht mehr vornehmlich die Zugänglichkeit zum
Netz diskutiert, immer häufiger steht die soziale Komponente im Vordergrund. Für Kutscher (2010,
154-156) zeigt sie sich zunehmend in der Nutzungsweise und dem Beteiligungsverhalten im Internet, wel-
ches häufig auf die Bildungsvoraussetzungen zurückgeführt wird. Der Aufruf an die Soziale Arbeit, auch
im medialen sowie medienpädagogischen Bereich ihre Kompetenzen einzubringen, kommt nicht nur von-
seiten der Bundesregierung, die mit der Darstellung „Medienkompetenzförderung für Kinder und Jugendli-
che: Eine Bestandsaufnahme“, herausgegeben vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und
Jugend (BMFSFJ) mit dem Artikel von Angela Tillmann „Vermittlung von Medienkompetenz in der Praxis
für Kinder und Jugendliche“ das Thema deutlich unterstreicht. Auf europäischer Ebene wird ebenso der
Blick auf den Jugendmedienschutz durch Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter gerichtet. Das Projekt So-
cialWeb – SocialWork wird von der Europäischen Kommission gefördert und ist im Bereich Kinder- und
Jugendsozialarbeit angesiedelt. Konkrete Ergebnisse hieraus sind Anfang 2014 zu erwarten. Die öffentliche
Diskussion sieht sowohl die Medienbildung als auch die Online-Beratung als neues Aufgabenfeld der So-
zialen Arbeit. Aber nicht nur an dieser Stelle beeinflussen die Neuen Medien diese Profession.
Dieser Beitrag erhebt nicht den Anspruch, einen gesamten Überblick zu geben. Vielmehr gibt er einen Ein-
blick in den Wandel des Berufsfeldes.
Dem Zusammenhang zwischen der Sozialen Arbeit und der Vermittlung von Medienkompetenz für die
Zielgruppe der Kinder und Jugendlichen wurde gerade wieder im Medienkompetenzbericht des BMFSFJ
(2013) ein besonderer Stellenwert in der Medienbildung zugewiesen. Aber auch für benachteiligte Perso-
nengruppen außerhalb des Jugendalters können in der Sozialen Arbeit Tätige eine wichtige Rolle im Hin-
blick auf ein eigenverantwortliches und gemeinschaftsfähiges Leben übernehmen, beispielsweise in der So-
zialen Arbeit mit älteren Menschen.
Nach dem Slogan „Im Alter aktiv sein“ bemüht sich die moderne Soziale Arbeit mit Älteren um innova-
tive Engagement- und Beteiligungsformen sowie eine „Produktivität im Alter“ (Kricheldorff, 2010, 68f.).
Neue Medien werden zunehmend ein Teil der Zielgruppenarbeit in der Sozialen Altenarbeit. Dies geschieht
derzeit unter anderem durch medienbiografische Aufarbeitung in der Arbeit mit Demenzerkrankten oder
durch 'Internet-Patenschaften' zum Einstieg in die digitale Welt und ihre Möglichkeiten, älteres Klientel
durch die Nutzung Sozialer Netzwerke vor Isolation und Vereinsamung zu bewahren.
In ihrer Eigenschaft als Beruf am Menschen setzt Soziale Arbeit im Alltagsleben der Klientel an. Ihre
Pädagogik kann sich vor der medialen Lebenswelt in allen Altersgruppen, insbesondere in der von (Mas-
sen-)Medien beeinflussten Kinder- und Jugendarbeit, nicht verschließen. Medienarbeit und die Medien-
kompetenz der Pädagoginnen und Pädagogen selbst entwickeln sich daher im Sinne der Förderung ihrer
Zielgruppen zu substanziellen Aspekten sozialpädagogischen Handelns (Cleppien & Lerche, 2010, 11).
Das Handlungskonzept der Lebensweltorientierung in der Sozialen Arbeit nach Thiersch (1993) erfordert
eine systemisch-ganzheitliche und situationsbezogene Pädagogik für das Klientel. Im 8. Jugendbericht des
Bundesministerium für Jugend, Familie, Frauen und Gesundheit (1990) wurde die Lebensweltorientierung
als leitende Handlungsmaxime der Jugendhilfe formuliert. Sie nimmt Menschen außerhalb der gesellschaft-
lichen Norm nicht als Problemgruppen wahr, sondern zeigt sich offen für die individuelle Lebensgestaltung
(Bürgermeister, 2009, 167-169).
L3T
Lehrbuch für Lernen und Lehren mit Technologien
- Titel
- L3T
- Untertitel
- Lehrbuch für Lernen und Lehren mit Technologien
- Herausgeber
- Martin Ebner
- Sandra Schön
- Verlag
- epubli GmbH
- Ort
- Berlin
- Datum
- 2013
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY-SA 3.0
- Abmessungen
- 21.0 x 29.7 cm
- Seiten
- 594
- Schlagwörter
- L3T, online
- Kategorie
- Lehrbücher
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung 1
- Einführung 11
- Von der Kreidetafel zum Tablet 27
- Die Geschichte des WWW 39
- Hypertext 51
- Geschichte des Fernunterrichts 65
- Informationssysteme 75
- Webtechnologien 89
- Multimediale und interaktive Materialien 99
- Standards für Lehr- und Lerntechnologien 109
- Human-Computer-Interaction 117
- Didaktisches Handeln 127
- Medienpädagogik 139
- Systeme im Einsatz 147
- Kommunikation und Moderation 157
- Forschungszugänge und -methoden 167
- Planung und Organisation 177
- Literatur und Information 185
- Die „Netzgeneration“ 201
- Multimedia und Gedächtnis 209
- Mobiles und ubiquitäres Lernen 217
- Prüfen mit Computer und Internet 227
- Blogging und Microblogging 239
- Vom Online-Skriptum zum E-Book 249
- Educasting 257
- Game-Based Learning 267
- Einsatz kollaborativer Werkzeuge 277
- Offene und partizipative Lernkonzepte 287
- Qualitätssicherung im E-Learning 301
- Offene Lehr- und Forschungsressourcen 311
- Lernen mit Videokonferenzen 319
- Simulationen und simulierte Welten 327
- Barrierefreiheit 343
- Genderforschung 355
- Zukunftsforschung 363
- Kognitionswissenschaft 373
- Diversität und Spaltung 387
- Lern-Service-Engineering 397
- Medientheorien 405
- Das Gesammelte interpretieren 413
- Wissensmanagement 421
- Sieht gut aus 427
- Urheberrecht & Co. in der Hochschullehre 435
- Interessen und Kompetenzen fördern 445
- Spielend Lernen im Kindergarten 455
- Technologieeinsatz in der Schule 465
- Technologie in der Hochschullehre 475
- Fernstudium an Hochschulen 483
- Webbasiertes Lernen in Unternehmen 489
- E-Learning in Organisationen 497
- Erwachsenen- und Weiterbildung 507
- Freie Online-Angebote für Selbstlernende 515
- Sozialarbeit 525
- Human- und Tiermedizin 531
- Online-Labore 539
- Mehr als eine Rechenmaschine 547
- Bildungstechnologien im Sport 557
- Fremdsprachen im Schulunterricht 569