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L3T - Lehrbuch für Lernen und Lehren mit Technologien
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535 Das lebenslange Lernen der medizinischen Fachkräfte wird durch den Begriff ‚Continuing Medical Educa- tion’ (CME) beschrieben. Ziel der Fortbildung ist die qualitativ hochwertige medizinische Versorgung der Bevölkerung auf dem jeweils aktuellen medizinischen Wissensstand. Das Angebot der Veranstaltungen muss sich in den Berufs- und Lebensalltag der medizinischen Fachkräfte integrieren lassen, der durch eine starke Verdichtung der Arbeitsabläufe geprägt ist. Die Berufsordnung verpflichtet zur Fortbildung durch den vorgeschriebenen Erwerb von CME-Punkten, bei Ärztinnen und Ärzten gegenwärtig 250 CME-Punkte in fünf Jahren, andernfalls drohen Sanktionen. Bei fast allen deutschen Landesärztekammern besteht die Möglichkeit, 100 Prozent der CME-Punkte kumulativ online zu sammeln. Die aktuellen ‚E-Learning-Ange- bote’ bieten zunehmend die Möglichkeit, kleinere Lerneinheiten entsprechend einem persönlichen Lern- portfolio innerhalb der eigenen Fachrichtung zu absolvieren. Solche Angebote stammen häufig von kom- merziellen Anbietern, aber auch von den Fachverbänden der einzelnen Berufsgruppen (Corrigan et al., 2012). Zunehmend werden reine Präsenzveranstaltungen (zum Beispiel Kongresse) durch ‚Blended- Learning-Veranstaltungen’ mit interaktiven Komponenten (skriptbasierte Diskussionsforen, Webinaren, Chats) ergänzt. Die für die Nutzung der dargestellten Szenarien erforderliche Medienkompetenz sollte wäh- rend der Hochschulzeit vermittelt werden. Gewünscht werden mehrheitlich barrierearme Angebote mit ein- facher ‚Usability’ (Henning & Schnur, 2009; Ehlers et al., 2007). Informelles Lernen findet in jedem medizinischen Fachbereich häufig im direkten kollegialen Austausch statt (#wissensmanagement). Spezielles Fachwissen und patientenbezogenes Ergänzungswissen wird un- standardisiert (mündlich, praktisch) weitergegeben. Nicht zertifizierte elektronische Werkzeuge für das Ma- nagement dieses Typus von Wissensaustausch sind Wikis, Suchmaschinen, Soziale Netzwerke, Foren und Medienaggregatoren (YouTube, e-meducation.org) (Schaper et al., 2013). Diese Elemente sollten moderiert (Ziel: medizinische Qualitätssicherung) in Lernumgebungen integriert werden. Ansätze dazu finden sich im Helios Klinikverbund oder im Network of Veterinary ICT in Education (NOVICE; Schaper et al., 2013). Auch ‚Blogs’, ‚Microblogging’ und ‚RSS-Feeds’ (#kollaboration) können zu einem solchen Austausch bei- tragen. Diese online Werkzeuge werden vor allem für die aktive und kollaborative Konstruktion von Wis- sen während des Lernprozesses genutzt (Hollinderbäumer, 2013). Die beschriebenen fallbasierten Lernsysteme bieten auf den Lernfällen basierende Prüfungssysteme an, die den Anforderungen des Staatsexamens gerecht werden (Rothoff et al., 2006). Die Vorteile elektronischer Prüfungen ergeben sich aus den Möglichkeiten, im Verbund mit den neuen Lerntechnologien den Erfolg der Vermittlung übergreifender Kompetenzen überprüfen zu können. Zusätzlich ist der Einsatz der elektro- nischen Prüfungen mit einer erheblichen Reduktion der Durchführungsaufwände im Vergleich zu Präsenz- prüfungen verbunden. In der Tiermedizin werden häufig im Sinne eines Blended Assessments schriftliche mit mündlich-prak- tischen Prüfungen kombiniert (Ehlers et al., 2009). E-Assessment kann in diesem Rahmen diagnostisch, formativ oder summativ eingesetzt werden. Diagnostische Prüfungen werden im Rahmen psychologischer Motivationstests als Teil des Auswahlverfahrens der Hochschulen oder am Ende eines ‚E-Learning-Mo- duls’ vor Eintritt in die Präsenzphase einer ‚Blended-Learning-Veranstaltung’ eingesetzt. Formatives Prü- fen dient der Selbstüberprüfung und der Vermittlung von Feedback an die Studierenden. Zu diesem Zweck werden virtuelle Krankheitsfälle, Feedbacksysteme im Präsenzunterricht (mobile Abstimmungssysteme) oder E-Portfolios im klinisch-praktischen Jahr eingesetzt. Beispielsweise müssen die Studierenden die Durchführung bestimmter praktischer Untersuchungen mit den Bildern der Patientinnen und Patienten elek- tronisch unter Aufsicht verschiedener Tutorinnen und Tutoren dokumentieren, um ein bestimmtes prakti- sches Leistungszertifikat zu erhalten.
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L3T Lehrbuch für Lernen und Lehren mit Technologien
Titel
L3T
Untertitel
Lehrbuch für Lernen und Lehren mit Technologien
Herausgeber
Martin Ebner
Sandra Schön
Verlag
epubli GmbH
Ort
Berlin
Datum
2013
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-SA 3.0
Abmessungen
21.0 x 29.7 cm
Seiten
594
Schlagwörter
L3T, online
Kategorie
Lehrbücher

Inhaltsverzeichnis

  1. Einleitung 1
  2. Einführung 11
  3. Von der Kreidetafel zum Tablet 27
  4. Die Geschichte des WWW 39
  5. Hypertext 51
  6. Geschichte des Fernunterrichts 65
  7. Informationssysteme 75
  8. Webtechnologien 89
  9. Multimediale und interaktive Materialien 99
  10. Standards für Lehr- und Lerntechnologien 109
  11. Human-Computer-Interaction 117
  12. Didaktisches Handeln 127
  13. Medienpädagogik 139
  14. Systeme im Einsatz 147
  15. Kommunikation und Moderation 157
  16. Forschungszugänge und -methoden 167
  17. Planung und Organisation 177
  18. Literatur und Information 185
  19. Die „Netzgeneration“ 201
  20. Multimedia und Gedächtnis 209
  21. Mobiles und ubiquitäres Lernen 217
  22. Prüfen mit Computer und Internet 227
  23. Blogging und Microblogging 239
  24. Vom Online-Skriptum zum E-Book 249
  25. Educasting 257
  26. Game-Based Learning 267
  27. Einsatz kollaborativer Werkzeuge 277
  28. Offene und partizipative Lernkonzepte 287
  29. Qualitätssicherung im E-Learning 301
  30. Offene Lehr- und Forschungsressourcen 311
  31. Lernen mit Videokonferenzen 319
  32. Simulationen und simulierte Welten 327
  33. Barrierefreiheit 343
  34. Genderforschung 355
  35. Zukunftsforschung 363
  36. Kognitionswissenschaft 373
  37. Diversität und Spaltung 387
  38. Lern-Service-Engineering 397
  39. Medientheorien 405
  40. Das Gesammelte interpretieren 413
  41. Wissensmanagement 421
  42. Sieht gut aus 427
  43. Urheberrecht & Co. in der Hochschullehre 435
  44. Interessen und Kompetenzen fördern 445
  45. Spielend Lernen im Kindergarten 455
  46. Technologieeinsatz in der Schule 465
  47. Technologie in der Hochschullehre 475
  48. Fernstudium an Hochschulen 483
  49. Webbasiertes Lernen in Unternehmen 489
  50. E-Learning in Organisationen 497
  51. Erwachsenen- und Weiterbildung 507
  52. Freie Online-Angebote für Selbstlernende 515
  53. Sozialarbeit 525
  54. Human- und Tiermedizin 531
  55. Online-Labore 539
  56. Mehr als eine Rechenmaschine 547
  57. Bildungstechnologien im Sport 557
  58. Fremdsprachen im Schulunterricht 569
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