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Asynchrone Sprechanlässe monologischer Form können Lehrende und Lernende begleitet von audiovisuel-
lem Material mit Hilfe von Präsentationsoftware (zum Beispiel Powerpoint) zunächst realisieren und an-
schließend anderen Lernenden zugänglich machen, indem sie für die eigene Lerngruppe, für eine größere
Lerngemeinschaft oder sogar für alle Internetnutzer/innen veröffentlicht werden (zum Beispiel via
YouTube). Dabei besteht noch die Kommentarfunktion der erstellten Beiträge, womit, in Kombination zum
Sprechen, die Entwicklung von weiteren Kompetenzen, zum Beispiel argumentatives oder meinungsbeton-
tes Schreiben, angeregt wird (siehe auch Kapitel #educast).
Motivationsfördernd können Web 2.0-Tools zudem für gelenkte Sprechäußerungen zeitversetzt einge-
setzt werden, womit mündliche Beiträge aufgenommen, anderen Nutzerinnen und Nutzern per Mail ge-
schickt beziehungsweise in Blogs oder Plattformkursen eingebettet werden. Dabei variiert die Übungspalet-
te. Es können einfache reproduktive Sprechaufträge, bis hin zu Kettenübungen und Aufgaben zur Durch-
führung von kleinen kooperativen Projekten gestellt werden. Ihr Mehrwert liegt grundsätzlich darin, dass
sie durch eine einfache Bedienung systematisch die Zielsprachverwendung einführen und konstruktiv das
freie Sprechen vorbereiten.
Um intensive Interaktionsprozesse für das Mündliche zu initiieren, sind Sprechaktivitäten dialogischer
Form angebracht, in denen nicht nur Inhalte reproduziert werden, sondern Kommunikation in der Zielspra-
che angestrebt wird.
Das Projekt E-Journal bietet Unterstützung und ein eigenes Werkzeug für Fremdsprachenlehren-
de: http://dafnord.eduprojects.net/ejournal.html
Zur Unterstützung von Gesprächsentwicklung, von Konferenzen und multimedialem kollaborativem
Austausch in synchroner Form bieten sich verschiedene Werkzeuge an (Döring & Pöschl, 2003; siehe Ka-
pitel zu #kommunikation, #videokonferenz). Das dialogische Sprechen kann zu zweit oder in Gruppenar-
beit durchgeführt werden, wobei gelenkte und freie Übungen eingesetzt werden können (Beißwenger &
Storrer, 2005). Dadurch findet Interaktion zwischen Lehrenden und Lernenden, hauptsächlich jedoch unter
Lernenden statt. Über Sprechaufträge hinaus eignen sich solche Software-Programme als reine Kommuni-
kationsmittel in der Zielsprache zur Erarbeitung und Betreuung von kollaborativer Spracharbeit (zum Bei-
spiel Schulprojekte, internationale Projekte). Dabei besteht der positive Effekt für das Lernen darin, dass
die Lernenden auf diesem Wege – und umgeschaltet auf eine prinzipiell authentischere sprachliche Ebene –
zur Anbahnung und Aufrechterhaltung der Kommunikation angeregt werden.
Schreiben wird – zusammen mit Sprechen – als produktive Fertigkeit charakterisiert. Das Schreiben, bezie-
hungsweise der von Lernenden geschriebene Text, spielt im Unterricht eine bedeutende Rolle als Wiederga-
be von Gelerntem, als persönliche Ausdrucksmöglichkeit der Lehrnenden, als Auseinandersetzung mit ei-
nem Text oder auch teilweise zu Prüfungszwecken, da ein geschriebener Text Sprachnormen fassbar reprä-
sentiert und leichter bewertbar macht. Das Internet bietet zahlreiche zusätzliche Möglichkeiten, um dieser
Fertigkeit eine besondere und interessante Bedeutung zu geben (Würffel, 2008): das Senden von SMS oder
auch das Instant Messaging zur informellen Kommunikation, der E-Mail-Verkehr im beruflichen Kontext,
das Schreiben von Rezensionen und Stellungnahmen, das Erklären von Sachverhalten und Aufbereiten von
Lerninhalten für Wikis und vieles mehr. Im Sinne der Förderung kommunikativer Kompetenz sollte dabei
unbedingt die Verwendung unterschiedlicher Register der jeweiligen (Fremd-)Sprache in Verbindung mit
unterschiedlichen Medien und Textsorten thematisiert und so ein Bewusstsein für situationsgerechte Kom-
munikation angeregt werden. Vor der praktischen Anwendung sollten daher authentische fremdsprachige
Beispiele gelesen und diskutiert werden.
L3T
Lehrbuch für Lernen und Lehren mit Technologien
- Titel
- L3T
- Untertitel
- Lehrbuch für Lernen und Lehren mit Technologien
- Herausgeber
- Martin Ebner
- Sandra Schön
- Verlag
- epubli GmbH
- Ort
- Berlin
- Datum
- 2013
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY-SA 3.0
- Abmessungen
- 21.0 x 29.7 cm
- Seiten
- 594
- Schlagwörter
- L3T, online
- Kategorie
- Lehrbücher
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung 1
- Einführung 11
- Von der Kreidetafel zum Tablet 27
- Die Geschichte des WWW 39
- Hypertext 51
- Geschichte des Fernunterrichts 65
- Informationssysteme 75
- Webtechnologien 89
- Multimediale und interaktive Materialien 99
- Standards für Lehr- und Lerntechnologien 109
- Human-Computer-Interaction 117
- Didaktisches Handeln 127
- Medienpädagogik 139
- Systeme im Einsatz 147
- Kommunikation und Moderation 157
- Forschungszugänge und -methoden 167
- Planung und Organisation 177
- Literatur und Information 185
- Die „Netzgeneration“ 201
- Multimedia und Gedächtnis 209
- Mobiles und ubiquitäres Lernen 217
- Prüfen mit Computer und Internet 227
- Blogging und Microblogging 239
- Vom Online-Skriptum zum E-Book 249
- Educasting 257
- Game-Based Learning 267
- Einsatz kollaborativer Werkzeuge 277
- Offene und partizipative Lernkonzepte 287
- Qualitätssicherung im E-Learning 301
- Offene Lehr- und Forschungsressourcen 311
- Lernen mit Videokonferenzen 319
- Simulationen und simulierte Welten 327
- Barrierefreiheit 343
- Genderforschung 355
- Zukunftsforschung 363
- Kognitionswissenschaft 373
- Diversität und Spaltung 387
- Lern-Service-Engineering 397
- Medientheorien 405
- Das Gesammelte interpretieren 413
- Wissensmanagement 421
- Sieht gut aus 427
- Urheberrecht & Co. in der Hochschullehre 435
- Interessen und Kompetenzen fördern 445
- Spielend Lernen im Kindergarten 455
- Technologieeinsatz in der Schule 465
- Technologie in der Hochschullehre 475
- Fernstudium an Hochschulen 483
- Webbasiertes Lernen in Unternehmen 489
- E-Learning in Organisationen 497
- Erwachsenen- und Weiterbildung 507
- Freie Online-Angebote für Selbstlernende 515
- Sozialarbeit 525
- Human- und Tiermedizin 531
- Online-Labore 539
- Mehr als eine Rechenmaschine 547
- Bildungstechnologien im Sport 557
- Fremdsprachen im Schulunterricht 569