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Lernprozesse über die Lebensspanne - Bildung erforschen, gestalten und nachhaltig fördern
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15 Eine weitere Frage, die in der Podiumsdiskussion aufgegriffen wurde, ist jene nach der möglichen Notwendigkeit eines nationalen Bildungsrates, wie er derzeit in Deutschland diskutiert wird. Brauchen wir eine nationale Instanz, die unabhängig von wettbewerbsorientierten Förderstrukturen im Bildungswe- sen und tagespolitischen Zwängen ist? Aus welchen Gruppen oder Personen sollte ein solcher Bildungsrat zusammengesetzt sein? Welche Rolle sollte die- ser in einem Land haben? Und mit welchen Fragen sollte er sich auseinander- setzen? Sollte die Politik mehr oder weniger an die Vorschläge des Bildungs- rates gebunden sein oder sollte sich dieser auf Empfehlungen beschränken? Diese Fragen sind in Deutschland nach wie vor offen. Zur Frage eines nationalen Bildungsrates in Österreich zeigten sich unter- schiedliche Sichtweisen der DiskutantInnen. Einerseits besteht nicht allzu große Hoffnung, aber doch könnte es ein Versuch sein, ein gewisses Gegenge- wicht zur föderalen Struktur des Bildungswesens zu schaffen, wobei eine klare Aufgabenstellung formuliert und der Anteil von Wissenschaft und der von Po- litik klargestellt werden müsste. Andererseits findet in Österreich eine öffent- liche Debatte darüber zurzeit gar nicht statt, obwohl in den 1960er Jahren ein Gremium namens Bildungsreformkommission eingeführt wurde, das aber an- scheinend seit Jahrzehnten nicht mehr einberufen worden ist. Fest steht, dass es im Bildungsbereich eine Menge an Initiativen gibt, die engagiert und erfolg- reich sind und für die Wissenschaft und Bevölkerung Fortschritte bringen. In diesem Zusammenhang wird in einem Kommentar aus dem Publikum auf die 1970er Jahre verwiesen, wo in Italien entscheidende Strukturreformen in der Bildung, nämlich u.a. im Bereich von Inklusion und Mittelschule ohne Aus- sonderungen, gelungen sind. Auch Stimmen am Podium schließen sich diesen Gedanken an; viele Initiativen sind wohl eher außerhalb der Universitäten und des Ministeriums aktiv und damit stellt sich die Frage der Realisierung. Durch die oftmals nur lokale oder regionale Wirksamkeit solcher – nicht immer zent- ral gesteuerten – Bildungsinitiativen, die von Wissenschaftlerinnen und Wis- senschaftlern ausgehen oder begleitet werden, kann man nicht unbedingt von einer „Systemwirksamkeit“ sprechen. Dennoch haben sie eine positive Wir- kung auf die Gesellschaft und ihr Verständnis gelungener Bildung. Die stän- dige Weiterentwicklung von Schulen, Curricula, Ausbildungen zeigt jeden- falls, dass im Bildungsbereich doch sehr viel Entwicklung stattfindet. Sind Wirksamkeitserwartungen möglicherweise zu hochgesteckt? Oder: Werden Erfolge zu wenig gesehen? Abschließend wurde die Frage diskutiert, ob und wie sich Bildungsforsche- rInnen in der Gesellschaft positionieren sollten. Handelt es sich um eine ho- mogene oder doch eine heterogene Gruppe mit unterschiedlichen Zugängen, Interessen und Weltbildern? Muss es innerhalb der Bildungsforschung so et- was wie normative Maßstäbe und Kriterien geben? Inwieweit sind mögliche Normen politisch beeinflusst oder verankert? Inwieweit beeinflusst dies die
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Lernprozesse über die Lebensspanne Bildung erforschen, gestalten und nachhaltig fördern
Veröffentlicht mit Unterstützung der Fakultät für Kulturwissenschaften der Alpen-Adria-Universität Klagenfurt
Titel
Lernprozesse über die Lebensspanne
Untertitel
Bildung erforschen, gestalten und nachhaltig fördern
Autoren
Monika Kastner
Jasmin Donlic
Barbara Hanfstingl
Herausgeber
Elisabeth Jaksche-Hoffman
Datum
2019
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-SA 4.0
ISBN
978-3-8474-1467-4
Abmessungen
14.7 x 21.0 cm
Seiten
190
Kategorie
Lehrbücher
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