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Lernprozesse über die Lebensspanne - Bildung erforschen, gestalten und nachhaltig fördern
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27 Zur Bedeutung „einheimischer“ Begriffe, Theorien und Perspektiven Die Bedeutung fachspezifischer Begriffe, Theorien und Perspektiven für die Begründung eines eigenständigen erziehungswissenschaftlichen Zugangs zum Gegenstandsbereich der Bildungsforschung betonen vor allem Beiträge, die aus der Bildungs- und Erziehungsphilosophie stammen (vgl. Benner 2018, An- halt/Rucker/Welti 2018 und Drerup 2018). Ein gemeinsames Kennzeichen die- ser Beiträge stellt die Orientierung an den Grundbegriffen Erziehung und Bil- dung sowie an der Frage nach dem Zusammenhang der damit bezeichneten Phänomene dar. Unter Erziehung wird dabei in der Regel die absichtsgeleitete Einwirkung auf die Entwicklung eines oder mehrerer anderer Menschen ver- standen, während Bildung (im Anschluss an Wilhelm von Humboldt) den Pro- zess der ‚Wechselwirkung‘ zwischen Mensch und Welt bezeichnet. Die für die Erziehungswissenschaft als Disziplin konstitutive Perspektive auf das mit die- sen Begriffen umrissene Gegenstandsfeld besteht diesen Ansätzen zufolge da- rin, „Erziehung als Ermöglichung von Bildung“ zu betrachten (Anhalt/Ru- cker/Welti 2018: 21). In diesem Sinne spricht etwa Dietrich Benner von drei „pädagogischen Kausalitäten“, nämlich einer erziehenden, einer bildenden und einer zwischen den beiden vermittelnden Kausalität, die es zu erforschen gelte (vgl. Benner 2018: 12). Im Blick auf die Frage nach einem spezifischen Beitrag der Erziehungs- wissenschaft zur Bildungsforschung besteht die wichtigste Konsequenz aus diesen begrifflichen Unterscheidungen und der damit verbundenen Perspekti- vierung in der Forderung, die Empirische Bildungsforschung so weiterzuent- wickeln, dass sie der Komplexität der skizzierten Perspektive gerecht wird und Anschluss an die damit verbundenen erziehungs- und bildungstheoretischen Diskussionen findet. Das schließt insbesondere das Plädoyer dafür ein, in der Empirischen Bildungsforschung bislang unterbelichtete Aspekte des Gegen- standsbereichs in Forschungsvorhaben einzubeziehen. So verweist Benner auf seine eigenen Beiträge zur Modellierung und Erfassung religiöser bzw. ethi- scher Kompetenzen und die dabei unterschiedenen Kompetenzbereiche wis- sensbasierte Grundkenntnisse, Urteilsfähigkeit und Partizipationsfähigkeit (vgl. Benner 2018: 14f.), während Johannes Drerup beklagt, dass die Bildungs- forschung den Gegenstand Erziehung bisher weitgehend ausgeblendet habe, und für dessen Einbeziehung in empirische Forschungsvorhaben plädiert (Drerup 2018: 28f.). Als weiterer Ansatz, durch den die Empirische Bildungs- forschung Anschluss an bildungstheoretische Theorieentwicklungen finden kann, ist die bildungstheoretisch orientierte Biographieforschung zu nennen, die der Erforschung biographischer Bildungsprozesse auf der Basis eines the- oretisch fundierten Bildungsbegriffs gewidmet ist (vgl. Koller/Wulftange 2014 und Koller 2016).
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Lernprozesse über die Lebensspanne Bildung erforschen, gestalten und nachhaltig fördern
Veröffentlicht mit Unterstützung der Fakultät für Kulturwissenschaften der Alpen-Adria-Universität Klagenfurt
Titel
Lernprozesse über die Lebensspanne
Untertitel
Bildung erforschen, gestalten und nachhaltig fördern
Autoren
Monika Kastner
Jasmin Donlic
Barbara Hanfstingl
Herausgeber
Elisabeth Jaksche-Hoffman
Datum
2019
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-SA 4.0
ISBN
978-3-8474-1467-4
Abmessungen
14.7 x 21.0 cm
Seiten
190
Kategorie
Lehrbücher
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