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schen den beiden Begriffen kann hinsichtlich des Qualifizierungsgrads getrof-
fen werden: Während die Fortbildung auf den Erhalt und die Erweiterung be-
ruflicher Kompetenzen im Rahmen bereits bestehender Funktionen ausgerich-
tet ist, werden bei der Weiterbildung Qualifikationen für neue Funktionsberei-
che erworben (Terhart 2011).
Die Fortbildung von Lehrkräften kann in formale und non-formale bzw.
informelle Formen eingeteilt werden. Ersteres bezeichnet „konkrete zum
Zweck der Fortbildung organisierte und curricular durchgeplante Veranstal-
tungen“ (Fussangel/Rürup/Gräsel 2016: 364). Letzteres meint „Veranstaltun-
gen und Lerngelegenheiten, die nicht ursprünglich und ausschließlich zu Fort-
bildungszwecken eingerichtet wurden, aber individuell zu solchen genutzt
werden können“ (ebd.). Im vorliegenden Beitrag gehen wir im Speziellen auf
LehrerInnenfortbildung ein, ohne die Weiterbildung explizit zu behandeln.
Rahmenbedingungen für LehrerInnenfortbildung in
Österreich
Gesetzliche Basis
Die österreichische LehrerInnenbildung (für einen Überblick siehe Posch
2010) war lange Zeit durch ein hohes Maß an Fragmentierung gekennzeichnet,
was sich beim „Ausbildungsniveau, im Einkommen und im Status verschiede-
ner Gruppen von Lehrer/inne/n“ (Mayr/Neuweg 2009: 108) niederschlug.
Diese Fragmentierung spiegelte sich in der Fortbildung wider: Trotz der im
Schulunterrichtsgesetz festgehaltenen Verpflichtung zum Besuch von erfor-
derlichen Fortbildungsangeboten für alle Lehrkräfte, mussten nur die Lehr-
kräfte aus Pflichtschulen 15 Fortbildungsstunden jährlich nachweisen
(Mayr/Neuweg 2009). Durch eine Reform des LehrerInnendienstrechts im Jahr
2013 können nun die Lehrkräfte aller Schultypen zu Fortbildung in diesem
Ausmaß verpflichtet werden (Müller et al. 2019). Dazu, wie weit diese Mög-
lichkeit zur Verpflichtung praktisch umgesetzt wird bzw. wie sie sich auf das
Fortbildungsverhalten der Lehrkräfte auswirkt, liegen bisher allerdings keine
Informationen vor.
Zugang zur Fortbildung
Laut bisherigen Studien ist die Fortbildung von LehrerInnen in Österreich eine
individualisierte Angelegenheit, bei der die Wahl von Inhalt und – abhängig
von der jeweiligen Schulzugehörigkeit – auch Umfang den Lehrpersonen weit-
gehend selbst überlassen bleibt (Mayr/Neuweg 2009; Seel 2009) und bei der
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Buch Lernprozesse über die Lebensspanne - Bildung erforschen, gestalten und nachhaltig fördern"
Lernprozesse über die Lebensspanne
Bildung erforschen, gestalten und nachhaltig fördern
Veröffentlicht mit Unterstützung der Fakultät für Kulturwissenschaften der Alpen-Adria-Universität Klagenfurt
- Titel
- Lernprozesse über die Lebensspanne
- Untertitel
- Bildung erforschen, gestalten und nachhaltig fördern
- Autoren
- Monika Kastner
- Jasmin Donlic
- Barbara Hanfstingl
- Herausgeber
- Elisabeth Jaksche-Hoffman
- Datum
- 2019
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY-SA 4.0
- ISBN
- 978-3-8474-1467-4
- Abmessungen
- 14.7 x 21.0 cm
- Seiten
- 190
- Kategorie
- Lehrbücher