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LIMINA - Grazer theologische Perspektiven
Limina - Grazer theologische Perspektiven, Band 1:1
Seite - 173 -
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173 | www.limina-graz.eu unserer Bewegung, Geschwindigkeitskontrollsysteme ebenso. Wasser- und Stromversorger wissen durch intelligente Zähler „(Smart meter“) immer besser über unser Nutzungsverhalten Bescheid. Banken und Kreditkarten- bzw. Bezahlsystembetreiber kennen unsere Konsumvorlieben ebenso wie der Online-Versandhandel, Auskunftssysteme, Suchmaschinen etc. Hier sammeln andere sehr viele Daten. Und zumindest die Daten im „eige- nen Bereich“ sind wertvolle Rohstoffe, die schon gehoben und genutzt oder zumindest systematisch protokolliert und für spätere Verwendung gelagert werden. So kennt Amazon unser Einkaufsverhalten und unsere Vorlieben und reagiertmit zielgerichteten Angeboten hoher Kaufwahr scheinlichkeit und dynamischen Preisen für die (eigene) Ertragsoptimie rung. Bei Face- book werden Inhalte und deren Verstärkung mit Werbung verbunden und dynamisch optimiert (wodurch die oben erwähnten „Echokammern“ ent- stehen). Optimiert ist das alles auf zeitlich (beste „Nutzungsbereitschaft“) und inhaltlich (Bestärkung und offene Aufnahme) optimal angepasste in- dividuelle Ansprache. Dazu kommen noch Daten aus dem Bereich Soziales, Gesundheit und zu Versicherungsleistungen (die z.  B. für Versicherungen hoch relevant für die Entscheidung für oder gegen einen neuen Vertragsabschluss werden kön- nen).17 Sofern (!) wir von allen diesen Daten überhaupt wissen, haben wir heute weitgehend noch selbst die Kontrolle (durch selektive Nicht-/Nutzung von Services), und diese Daten sind derzeit überwiegend auf die jeweiligen Ver- arbeitungsinseln der Anbieter beschränkt. Hinzu kommt die Möglichkeit, auf der Basis des Datenschutzgesetzes und der Datschschutz-Grundverord- nung Auskunft über die und Löschung der eigenen Daten zu begehren. Jedoch: Um solches zu begehren, muss man einerseits wissen, wer über meine Daten verfügt, und diese Firmen müssten im Geltungsbereich der entsprechenden Regulierungen ansässig sein. Beide Fälle sind nicht die Re- gel. Weiters: Der sehr weit und einfach geöffnete Zugriff der Finanzämter auf Bank daten oder von Sicherheitsbehörden auf Telekommunikations-Verbindungs- daten reißt diese Grenzen teilweise ein – derzeit noch auf eher individueller Basis. Begehren wie systematische und verdachtsunabhängige Screenings Christian Ekhart | Big Data und Metadaten 17 Im April 2018 wurde über eine Regierungsvorlage in Österreich die Möglichkeit geschaffen, dass Dritte auf Gesundheitsdaten (die „ELGA“) von Bürgerinnen und Bürgern zu- greifen können. Trotz Anonymis- ierung ist hier dem Missbrauch Tür und Tor geöffnet – das einfache Ersetzen eines Namens mit einer Kennzahl z.  B. ist angesichts der heuristischen Möglichkeiten einer maschinellen Analyse nur wenig wirksam. Anonymisierung ist nicht mehr mit einfachen Mitteln zu er- reichen. Vgl. https://www.sn.at/ politik/innenpolitik/gesundheit- sakte-elga-regierung-will-daten- der-oesterreicher-fuer-forschung- oeffnen-26528515. Daten aus dem Bereich Gesundheit, Soziales und Risikofaktoren sind für Versicherungen wertvolle Entscheidungsgrundlage für Vertragsabschlüsse.
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Limina Grazer theologische Perspektiven, Band 1:1
Titel
Limina
Untertitel
Grazer theologische Perspektiven
Band
1:1
Herausgeber
Karl Franzens University Graz
Datum
2018
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC 4.0
Abmessungen
21.4 x 30.1 cm
Seiten
236
Kategorien
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