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LIMINA - Grazer theologische Perspektiven
Limina - Grazer theologische Perspektiven, Band 1:1
Seite - 181 -
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181 | www.limina-graz.eu Edition aber ist Teil der wissenschaftlichen Auseinandersetzung mit der Textgestalt und damit mehr als ein „e-Text“, d.  h. eine beliebige elek- tronische Fassung eines Textes. In den Textwissenschaften hat die Dis- kussion über von wissenschaftlichen Fragen geleitete digitale Formen von Text schon viel früher begonnen als die Kommerzialisierung des E-Books: Seit den 1970er Jahren ist eine computergestützte wissenschaftliche Edi- tion im Gespräch, in welcher der Text in einer Datenbank aufgeht und die damit umfangreiche Abfragemöglichkeiten bietet. Das Internet hat in den 1990ern die Idee des Hypertexts verbreitet und die Möglichkeiten zum The- ma gemacht, externes Material an den Editionstext anzulagern (Sahle 2013: II,1–124). Mit der Durchsetzung von XML als Basiskodierung des WWW am Anfang des Jahrtausends und der Arbeit der Text Encoding Initiative (TEI) seit 1987 hat sich mit XML/TEI auch ein Standard für den Datenaustausch und die Langzeitarchivierung von digitalen Editionen etabliert (TEI 1987– 2018). XML/TEI erlaubt es, unabhängig von der äußeren Gestalt von Tex- ten editorische Phänomene mit einem gemeinsamen computerlesbaren Vokabular zu kodieren. Damit wird die Edition von einer einzelnen tech- nischen Lösung abstrahiert. Die ‚digitale Edition‘ ist so eines der älteren Forschungsfelder der sich entwickelnden digitalen Geisteswissenschaften. Sie ist vielleicht auch eines der am besten etablierten: Zusammenfassende Werke wie die von Sahle (2013) und Pierazzo (2015) sind in den Digitalen Geisteswissenschaften sonst nur in der Computerlinguistik zu finden (z.  B. Mitkov 2016). Damit kann digitales Edieren und die Benutzung digitaler Editionen zu einer sich immer weiter ausbreitenden Praxis werden. Sie verdrängt noch nicht die gedruckten Editionen, auch wenn Dot Porter (2013) und Pascal Sutter (im Druck) in ihren zeitlichen Querschnitten den kontinuierlichen Wandel empirisch nachvollziehbar machen. Es ist Teil dieser Entwicklung, dass die Deutsche Forschungsgemeinschaft ([2016]) in ihren Richtlinien für die Beantragung zur Förderung von wissenschaftlichen Editionen in der Literaturwissenschaft davon ausgeht, dass digitale Methoden angewendet werden, wenn nicht ausdrücklich Gründe dagegen sprechen. Digitale Methoden werden auch bei der wissenschaftlichen Edition von re- ligiösen Grundlagentexten angewendet. Wo stehen diese im Diskurs über die digitale Edition? Ich möchte im Folgenden einige Projekte solcher Edi- Georg Vogeler | Religion aus Daten? Digitale Editionen haben sich als akzeptiertes Arbeitsmittel neben den klassischen Druckeditionen etabliert.
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Limina Grazer theologische Perspektiven, Band 1:1
Titel
Limina
Untertitel
Grazer theologische Perspektiven
Band
1:1
Herausgeber
Karl Franzens University Graz
Datum
2018
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC 4.0
Abmessungen
21.4 x 30.1 cm
Seiten
236
Kategorien
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