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LIMINA - Grazer theologische Perspektiven
Limina - Grazer theologische Perspektiven, Band 2:1
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19 | www.limina-graz.eu Einleitung In der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte von 1948 steht im Ar- tikel 1: „Alle Menschen sind frei und gleich an Würde und Rechten gebo- ren.“ Das ist eine positive Nachricht für alle Menschen – jede und jeden Einzelnen von uns. Denn dies bedeutet, dass jedem Menschen Freiheit und in gleichem Masse Menschenwürde sowie die in den anderen 29 Arti- keln festgehaltenen Menschenrechte zukommen. Das bleibt eine positive Nachricht, da allen Menschen diese Rechte immer und überall zustehen. Diese Universalität der Menschenrechte kennt auch keine Einschränkung insofern, als Menschen keine Bedingungen oder Voraussetzungen erfüllen müssen, um Trägerinnen und Träger von Menschenrechten zu sein. Men- schen müssen beispielsweise nicht reich sein, um das Recht auf Meinungs- freiheit zu besitzen. Menschen haben das Recht auf Eigentum unabhängig von einem Schulabschluss. Menschen dürfen wählen und abstimmen, ohne dieses Recht auf politische Mitbestimmung von der Regierung oder vom Parlament erkaufen zu müssen. Alle Menschen haben als Menschen alle Menschenrechte – ohne Unterschiede. Das ist eine schlechte Nachricht für Diktatoren und totalitäre Systeme. Denn in erster Linie steht der Staat in der Pflicht, unsere Menschenrechte zu re- spektieren, zu schützen, durchzusetzen und zu realisieren. Er muss bei- spielsweise sicherstellen, dass unser Menschenrecht, an demokratischen Meinungsbildungs- und Entscheidungsfindungsprozessen teilnehmen zu können, geachtet wird. Menschenrechte bilden damit die Grundlage für Demokratie. Sie garantieren die freie öffentliche Debatte, die Meinungs-, Informations- und Medienfreiheit, die persönliche Freiheit und die demo- kratischen Rechte, ohne die Demokratie nicht funktionieren könnte. Zudem wäre Demokratie ohne Menschenrechte nichts Anderes als ein Kampf zwischen Mehrheit und Minderheit. Dieser Mehrheits-Minder- heits-Kampf würde auch das Risiko beinhalten, dass Minderheiten durch Mehrheiten diskriminiert werden. Denn es ist immer möglich und vorstell- bar, dass Mehrheiten Mehrheitsentscheide erreichen, die Minderheiten in Peter G. Kirchschläger | menschenrechte, demokratie und religionen Alle Menschen haben als Menschen alle Menschenrechte – ohne Unterschiede. Demokratie ohne Menschenrechte wäre nichts Anderes als ein Kampf zwischen Mehrheit und Minderheit.
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Limina Grazer theologische Perspektiven, Band 2:1
Titel
Limina
Untertitel
Grazer theologische Perspektiven
Band
2:1
Herausgeber
Karl Franzens University Graz
Datum
2019
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC 4.0
Abmessungen
21.4 x 30.1 cm
Seiten
194
Kategorien
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