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LIMINA - Grazer theologische Perspektiven
Limina - Grazer theologische Perspektiven, Band 2:1
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140 | www.limina-graz.eu Kurt remele | Christliche Kakistokratie Als Kakistokratie bezeichnet man jene Herrschaftsform, in der die Schlech- testen, die Schlimmsten und die Skrupellosesten, die am wenigsten Geeig- neten, am wenigsten Qualifizierten und am wenigsten Vertrauenswürdigen an der Macht sind. Der Begriff war wenig bekannt, wurde kaum gebraucht und an Schulen nicht vermittelt. Erst in jüngster Zeit wurde der Fachaus- druck populärer: Am 13. April 2018 charakterisierte der ehemalige Direktor der CIA, John Brennan, Donald Trumps Regierung und seine Amtsführung in einem Tweet an den Präsidenten als Kakistokratie (Spicer 2018). Es gibt zahlreiche Menschen, die Brennans Diagnose teilen. TV und Twit- ter, glaubwürdige Berichte und kenntnisreiche Biographien haben detail- liert aufgezeigt, dass Donald Trumps Denken und Tun häufig chaotisch und bizarr ist, selbstgefällig und unsensibel, rassistisch und sexistisch, beleidi- gend und unberechenbar, gemein und rücksichtslos (Horst 2018). Ein rücksichtsloser Egozentriker als Traumpräsident der Evangelikalen „Wie erklären wir unseren Kindern“, fragt der pädagogische Querden- ker Alfie Kohn, „dass es jemand bis zum Präsidenten bringt, der andere tyrannisiert, der lügt und der sich damit rühmt, Frauen sexuell belästigt zu haben?“ (Kohn 2017) Die einzige Möglichkeit, Donald Trump und sein Verhalten pädagogisch zu nutzen, sieht Kohn darin, ihn als Negativfolie zu betrachten. Am Beispiel Trumps können Kinder lernen, wie man nicht sein und werden sollte: ständig um Anerkennung ringend, gemein zu anderen, egozentrisch, wettbewerbsorientiert, unkooperativ, eitel und geldgierig. Die genannten Persönlichkeitsmerkmale werden häufig unter dem Begriff Narzissmus subsumiert. Eine exakte Diagnose von Trumps mentalen und charakterlichen Eigen- schaften gestaltet sich schwierig. Die Frage, ob der Präsident vorrangig an moralischen oder an psychischen Defiziten leidet, ebenso. „Ist der Mann schlicht und einfach verrückt oder ist er hinterlistig?“, fragen die beiden US-Psychiaterinnen Judith Lewis Hermann und Bandy X. Lee im Vorwort des Buches The Dangerous Case of Donald Trump (Hermann/Lee 2017, 7). In diesem bemerkenswerten Sammelband diskutieren und beleuchten siebenundzwanzig renommierte und besorgte Psychiater und Psychiate- rinnen sowie andere psychologische Experten die geistige Gesundheit des 45.  Präsidenten der Vereinigten Staaten von Amerika, und das in durchaus kritischer und warnender Absicht. So fahren etwa Hermann und Lee in ih- rem Vorwort folgendermaßen fort:
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Limina Grazer theologische Perspektiven, Band 2:1
Titel
Limina
Untertitel
Grazer theologische Perspektiven
Band
2:1
Herausgeber
Karl Franzens University Graz
Datum
2019
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC 4.0
Abmessungen
21.4 x 30.1 cm
Seiten
194
Kategorien
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