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LIMINA - Grazer theologische Perspektiven
Limina - Grazer theologische Perspektiven, Band 3:1
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80 | www.limina-graz.eu Şenol Yaĝdı | Von der Bildungsferne zum Bildungsaufstieg Die gegenseitige Unterstützung unter Geschwistern wird von den Eltern oft gefordert. Einerseits können ältere bildungserfolgreiche Geschwister eine Vorbildfunktion einnehmen und ihre jüngeren Geschwister motivieren. Andererseits kann es aber auch zu innerfamiliärem Druck führen, falls von den jüngeren Geschwistern verlangt wird, den Bildungserfolg ihrer älteren Geschwister zu wiederholen: „Meine Schwestern haben mit mir den ganzen Stoff durchgemacht […]. Zum Beispiel, meine Schwester hat in der Boku studiert. […] Deswegen hat sie mir in Chemie sehr viel geholfen. […] Und die andere Schwester hat mir zum Beispiel in Geographie und so weiter geholfen. Weil sie sich einfach besser damit auseinandergesetzt hat in der Schule. Und Deutsch zum Beispiel hat meine [dritte] Schwester… […] Hat sie mir geholfen, weil sie sich einfach besser ausgekannt hat in der Familie. […] Sie hat immer meinen Aufsatz kontrolliert zum Beispiel.“ (Neslihan, Z.  243–253) Neben Geschwistern können weitere Verwandte (z.  B. Tanten, Onkel, Cou- sins bzw. Cousinen), die über eigene Bildungserfahrungen verfügen, zu einem erfolgreichen Bildungsaufstieg beitragen. Zwar nannten einige der interviewten Studierenden bildungsnahe Verwandte als Ressource, im Re- gelfall scheint jedoch ein bildungsfernes Elternhaus an eine bildungsferne Verwandtschaft geknüpft zu sein. Außerfamiliäre Ressourcen und Freundeskreis Falls das bildungsferne Elternhaus außerstande ist, den Schulerfolg der Kinder zu fördern, ist es wichtig, dass die Eltern nicht auf sich allein ge- stellt sind. Um die mangelhafte innerfamiliäre Ressourcenausstattung zu kompensieren, haben sich außerfamiliäre Ressourcen wie private soziale Kontakte (z. B. einheimische NachbarInnen), fördernde LehrerInnen oder institutionelle Förderangebote als zentral herausgestellt (vgl. Yagdi 2019, 239). Der Einfluss des Freundeskreises bzw. gleichaltriger Peers kann den Bil- dungserfolg sowohl positiv als auch negativ beeinflussen. Mögliche nega- tive Einflüsse führen die Studierenden meist nur aus der Außenperspektive Bei mangelhafter innerfamiliärer Ressourcenausstattung sind private soziale Kontakte, fördernde LehrerInnen oder institutionelle Förderangebote zentral.
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Limina Grazer theologische Perspektiven, Band 3:1
Titel
Limina
Untertitel
Grazer theologische Perspektiven
Band
3:1
Herausgeber
Karl Franzens University Graz
Datum
2020
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC 4.0
Abmessungen
21.4 x 30.1 cm
Seiten
222
Kategorien
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