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LIMINA - Grazer theologische Perspektiven
Limina - Grazer theologische Perspektiven, Band 3:1
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84 | www.limina-graz.eu Şenol Yaĝdı | Von der Bildungsferne zum Bildungsaufstieg deln und sie in unterschiedlichen Kontexten zu verstehen versuchen, die jedoch im Rahmen dieser Darstellung nicht berücksichtigt werden können (vgl. dazu bspw. Korucu-Rieger 2014; Geisen 2014). Zunächst wird anhand exemplarischer Passagen der Blick auf die eigenen Identitätszuschreibungen der Zielgruppe gerichtet. Anschließend werden die Kategorien der Tradition und der Religion behandelt. Identität Was die Identitätspositionierung und das kulturelle Zugehörigkeitsgefühl betrifft, so stimmen beinahe alle der befragten Studierenden darin über- ein, dass sie an sich selbst keine einfache herkunftsbasierte Identität fest- machen können, sondern stattdessen mehrere Identitäten in sich vereinen, die miteinander nicht in einem Widerspruch stehen müssen. Die überwiegende Mehrheit der Studierenden betrachtet sich selbst als tür- kische ÖsterreicherInnen bzw. ÖsterreicherInnen mit türkischen Wurzeln oder sie hebt ihre bikulturelle türkisch-österreichische Identität hervor (vgl. Aylin, Mehtap, Neslihan, Zeynep, Ahmet, Yasin, Zeki). An der Reflexi- on Aylins zeigt sich beispielhaft, dass die Beantwortung der Identitätsfrage nicht immer einfach ist: „Was diese ganzen Identitätsfragen angeht, ich weiß auch nie, wie ich darauf antworten soll. Ich würde mich als türkische Österreicherin, ich würde das Türkische an mir nie weglassen. […] ich würde auch schon immer, wenn mich jetzt wer fragt, wenn ich jetzt irgendwie im Ausland bin und mich wer fragt, woher kommst du  […] Ich glaube, ich würde sagen aus Österreich, aber wenn sie mich dann fragen, die Frage wird immer gestellt, du schaust aber sehr anders aus als Österreicher, dann sag ich immer türkische Österreicherin. Ich, ich erwähne immer beides. […] Ich bin mittendrin und hab von beiden Sachen gelernt und nehme mir das raus, was mir gefällt. Aber beides. Also Türkei und Österreich.“ (Aylin, Z.  394–406) Die meisten Befragten betrachten Österreich als ihre Heimat. Hierbei be- tonen einige, dass sie in der Türkei als Angehörige der zweiten Generation tendenziell als AusländerInnen oder TouristInnen wahrgenommen wer- Beinahe alle der befragten Studierenden können an sich selbst keine einfache herkunftsbasierte Identität festmachen.
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Limina Grazer theologische Perspektiven, Band 3:1
Titel
Limina
Untertitel
Grazer theologische Perspektiven
Band
3:1
Herausgeber
Karl Franzens University Graz
Datum
2020
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC 4.0
Abmessungen
21.4 x 30.1 cm
Seiten
222
Kategorien
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