Seite - 103 - in Limina - Grazer theologische Perspektiven, Band 3:1

103 | www.limina-graz.eu Edith Petschnigg | Generationen im jüdisch-christlichen Dialog seit 1945 ̟ die Österreichische Christlich-Jüdische Bibelwoche in Graz (1982– 2007): Nach Vorbild der Bendorfer Woche wurde 1982 ihr österrei- chisches Pendant, die Österreichische Christlich-Jüdische Bibelwoche, ins Leben gerufen. Der Veranstaltungsort der Dialoginitiative, die bis 2007 existierte, war das Bildungshaus Mariatrost in Graz. Ebenso wie die Bendorfer Studienwoche für Deutschland Pioniercharakter hatte, besaß diesen die Grazer Bibelwoche für den österreichischen Kontext. Die Österreichische Christlich-Jüdische Bibelwoche entstand auf Initiative der Grazer Historikerin und Erwachsenenbildnerin Erika Horn und ist ein Resultat ihrer jahrzehntelangen Auseinan- dersetzung mit ihrer eigenen NS-Vergangenheit. ̟ das Christlich-Jüdische Ferienkolleg in Nettetal, Aachen und Baes- weiler-Puffendorf (1983–2012): Initiiert und getragen wurde die Begegnungsinitiative durch den katholischen Theologen und lang- jährigen Direktor der Bischöflichen Akademie Aachen, Hans Her- mann Henrix, der es sich zur Lebensaufgabe gemacht hatte, den Dialog zwischen Judentum und Christentum sowohl wissenschaft- lich zu bedenken als auch praktisch zu verwirklichen. Ähnlich wie die Grazer Dialoginitiative war das Christlich-Jüdische Ferienkolleg, das bis 2005 jährlich im Eva-Kleinewefers-Haus in Nettetal am Niederrhein und nach Schließung dieses Bildungshauses die letz- ten Jahre seines Bestehens an unterschiedlichen Veranstaltungs- orten des Bistums Aachen stattfand, nach Rahmenthemen auf bib- lischer Grundlage ausgerichtet. Österreichische Christlich-Jüdische Bibelwoche, 1990er-Jahre (Privatsammlung Hildegard Heufken) Foto (vom Foto): Edith Petschnigg