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LIMINA - Grazer theologische Perspektiven
Limina - Grazer theologische Perspektiven, Band 3:1
Seite - 106 -
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106 | www.limina-graz.eu Edith Petschnigg | Generationen im jüdisch-christlichen Dialog seit 1945 been through the war, Germans who fought in the war or had lived through the war. They were filled with a kind of guilt. Particularly people who were part of the Christian community felt the terrible thing that had happened and they were responsible twice: as Germans and as Chris- tians. And they were just really grateful that people were not coming to hate them, but coming and entering to a dialogue“ (Interview Cooper). Die Katholikin Elisabeth Gülden aus Aachen, die gemeinsam mit ihrem Mann, einem Theologen, und ihrer Schwester, Helene Jacobs, mehrmals am Christlich-Jüdischen Ferienkolleg in Nettetal teilgenommen hatte, schil- dert aus christlicher Perspektive die Wahrnehmungen der ersten Generati- on. Sie berührte besonders die Offenheit des aus Berlin stammenden Rab- biners Jakob J. Petuchowski, der im Mai 1939 mit einem Kindertransport nach Schottland gerade noch der nationalsozialistischen Verfolgung ent- kommen konnte (vgl. Petuchowski 1992, 135), gegenüber seinen deutschen christlichen GesprächspartnerInnen. Gülden erlebte diese Begegnung als äußerst befreiende Erfahrung: „Er war ein sehr liebenswürdiger Mensch, und er hatte auch viel Ver- ständnis für Christentum. Er hat das gelehrt in Amerika. Er nahm uns so etwas die Beklemmung, die wir Deutschen ja gegenüber jüdischen Men- schen haben, meine Generation ja bestimmt und die Generation meines Mannes, der zehn Jahre älter war, und Krieg und alles mitgemacht hatte, für den war das so was […] so was Unerwartetes, dass er uns auch so freundlich begegnete und nicht nur als Täter sah, die wir in irgendeiner Form ja doch waren. Ich glaube, das war auch das Besondere an diesem Kolleg, dass man so etwas wie Frieden wieder spürte“ (Interview Gül- den). Helene Jacobs, die ebenso wie ihre Schwester Elisabeth Gülden im nati- onalsozialistischen Deutschland aufgewachsen war und die Verfolgung jüdischer Menschen anhand des Schicksals jüdischer Mitschülerinnen in Aachen miterlebte, betont desgleichen die befreiende Erfahrung, die für sie aus dem Gespräch mit dem gleichaltrigen jüdischen Referenten Jakob J. Pe- tuchowski erwuchs: „Und das war so beglückend. Das war für mich immer so das Ende der ganzen Sache, da ist einer, der uns die Hand gibt. Da ist einer, der will es mit uns aufnehmen, der ist von [19]25, ich bin auch von [19]25, wir „... so was Unerwartetes, dass er uns auch so freundlich begegnete“
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Limina Grazer theologische Perspektiven, Band 3:1
Titel
Limina
Untertitel
Grazer theologische Perspektiven
Band
3:1
Herausgeber
Karl Franzens University Graz
Datum
2020
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC 4.0
Abmessungen
21.4 x 30.1 cm
Seiten
222
Kategorien
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