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LIMINA - Grazer theologische Perspektiven
Limina - Grazer theologische Perspektiven, Band 3:1
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113 | www.limina-graz.eu Edith Petschnigg | Generationen im jüdisch-christlichen Dialog seit 1945 „I really wanted to know who these people were, what they were like, what their culture was like; and I also learned a huge amount, which was good for me, about Christianity. […] In Los Angeles, there is a very large Jewish community; and most of my life is spent in that community; and I don’t get the chance, except on some occasions, to be with people who aren’t Jews and especially people who are serious Christians. So what I learned about Christianity – there are some Roman-Catholics also at the Bible week, not so many in Berlin – is that I had the chance to ask them questions about their tradition and their religion“ (Interview Ragins). Resümierend lässt sich konstatieren: Die Weitergabe von Erfahrungen von einer Generation auf die nachfolgende bedeutet aus psychoanalytischer Sicht nie einfach nur Reproduktion. Die tradierten Erfahrungs- und Wis- sensbestände werden von der nachfolgenden Generation stets mit eigenen Erfahrungen und anderen Überlieferungsquellen in Beziehung gesetzt und schließlich neu formuliert (vgl. Jureit 2006, 85). In der zweiten Dialoggene- ration nach 1945 war ein solcher Veränderungs- und Transformationspro- zess in Gang gekommen. Wenngleich die Vergangenheit auch für Angehö- rige dieser Generation präsent blieb, entwickelte sich im Laufe der Jahre doch ein mehr und mehr gleichberechtigter Austausch zwischen jüdischen und christlichen Teilnehmenden. Die dritte Dialoggeneration Der jüdisch-christliche Dialog war und ist in allen Phasen seiner Existenz in den Jahrzehnten nach dem Zweiten Weltkrieg ein dynamischer Prozess. Stand für die erste Dialoggeneration und, in veränderter Form, auch für die zweite Generation die Vergangenheitsbewältigung vielfach im Zentrum, so rückte diese für die dritte Generation immer stärker in den Hintergrund. Die Berliner evangelische Katechetin Waltraud Grabowski, selbst eine An- gehörige der zweiten Dialoggeneration, die mehrmals an der Berliner Christ- lich-Jüdischen Sommeruniversität teilnahm, hat diesen Wandel sehr bewusst wahrgenommen. Im Rückblick auf die Sommeruniversität 2011 zum Thema Zion – Symbol des Lebens in Judentum und Christentum zieht sie folgendes Resümee: Vergangenheitsbewältigung rückt immer stärker in den Hintergrund.
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Limina Grazer theologische Perspektiven, Band 3:1
Titel
Limina
Untertitel
Grazer theologische Perspektiven
Band
3:1
Herausgeber
Karl Franzens University Graz
Datum
2020
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC 4.0
Abmessungen
21.4 x 30.1 cm
Seiten
222
Kategorien
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