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LIMINA - Grazer theologische Perspektiven
Limina - Grazer theologische Perspektiven, Band 3:1
Seite - 170 -
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170 | www.limina-graz.eu Anna-Christina Kainradl und Ulla Kriebernegg | „They say we messed it up. Killing the planet ...“ Im Folgenden soll auf die binäre diskursive Rahmung der generationellen Spaltung in „jung“ und „alt“, „wir“ und „ihr“ im Kontext des Klimawan- del-Diskurses eingegangen werden. Wie ist dieser „Clash of Generations“ narrativ konstruiert? Ausgehend von Atwoods Text, werden aus einer li- teraturgerontologischen sowie einer narrativ-ethischen Analyse Überle- gungen für einen gesellschaftlich-medialen Klimadiskurs angestellt. Da- bei wird in einem ersten Schritt die Kurzgeschichte „Torching the Dusties“ in einen literaturgerontologischen Kontext eingebettet, der sowohl das die Handlung durchziehende Bürde-Narrativ des Alters zum Thema macht als auch einen Schwerpunkt auf die Verbindung der Klimadebatte mit Fragen der Repräsentation älterer Menschen zu Zeiten der Ressourcenknappheit legt. Der im Rahmen dieses Artikels verwendete Diskurs-Begriff steht in der Tradition einer kulturwissenschaftlich orientierten Literaturwissenschaft, die sich wiederum auf Michel Foucaults Analysen und die Verwendung des Begriffs im Rahmen der literaturwissenschaftlichen Methode beruft. „Diskurs“ bezeichnet hier „eine Menge von Aussagen, die einem gleichen Formationssystem zugehören“ (Foucault 1973, 156). Auch Foucaults Be- grifflichkeiten des Dispositivs und der Macht werden als kulturtheoreti- sche Begriffe gesehen und finden Eingang in die methodologische Heran- gehens weise eines kulturwissenschaftlich orientierten Interpretations- ansatzes (vgl. Köppe/Winko 2013, 234ff.). Literarische Texte wie „Torching the Dusties“ können diskursive Formationen subversiv unterlaufen. In unserer Analyse werden Passagen aus „Torching the Dusties“ mit ande- ren medialen Texten in Bezug gestellt und kontextualisiert. Dadurch kön- nen Verbindungen aufgezeigt werden, die zwischen Figuren, Bildern und Handlungselementen sowohl in historischer als auch in zeitgenössischer Hinsicht entstehen. Durch die intertextuellen Bezüge, die Atwood in ihrem Text herstellt, werden etablierte diskursive Praktiken kritisch aufgegriffen. In einem zweiten Schritt wird Atwoods Text mit Mitteln der narrativen Ethik auf seine moralischen Zusammenhänge (Joisten 2009, 11) unter- sucht und in einen klimaethischen Zusammenhang gestellt. Zentrale moralische Implikationen werden anhand zweier Argumentationssträn- ge im „gemeinsamen Entdeckungszusammenhang von Literaturanalyse und Ethik“ (Mieth 2009, 232), einer klimaethischen Einordnung voraus- Margaret Atwoods Text wird mit Mitteln der narrativen Ethik untersucht und in einen klimaethischen Zusammenhang gestellt.
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Limina Grazer theologische Perspektiven, Band 3:1
Titel
Limina
Untertitel
Grazer theologische Perspektiven
Band
3:1
Herausgeber
Karl Franzens University Graz
Datum
2020
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC 4.0
Abmessungen
21.4 x 30.1 cm
Seiten
222
Kategorien
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