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LIMINA - Grazer theologische Perspektiven
Limina - Grazer theologische Perspektiven, Band 3:1
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202 | www.limina-graz.eu Roberta Maierhofer | „Clash of Generations“ oder gelebte Intergenerationalität: Visages Villages (FR 2017) menschlichen Lebens in den Vordergrund rückt. Damit nimmt die kulturel- le Repräsentation in der Gestaltung der menschlichen Existenz eine aktive und passive Position ein, aktiv beim Hervorbringen einer eigenen formal- thematischen Gegenständlichkeit als identes Kunstwerk, passiv durch die so erzeugte Beeinflussung der individuellen und sozialen Wahrnehmung der Wirklichkeit. So entsteht ein Interesse an der von der kulturellen Re- präsentation geäußerten „Wirklichkeit“ menschlicher Existenz, etwa an der „Wirklichkeit“ von Altern. Der Film und seine „Autorin“ Obwohl das Thema Altern, auch als intergenerationales verstanden, im- mer wieder von Filmen aufgegriffen wird, sticht der Film Visages Villages (FR  2017) von Agnès Varda dennoch deutlich heraus. Vor allem seine un- prätentiöse, aber dennoch klare Verfasstheit als Kunstwerk, das auch Al- tern/Alter intergenerational thematisiert, lässt eine genauere Auseinan- dersetzung mit ihm lohnend erscheinen. Seine Regisseurin Agnès Varda erhielt erst 2015 die Palme d’honneur-Aus- zeichnung für ihr Lebenswerk – von ihr als „Oscar für Arme“ bezeich net (vgl. Vice Talks Film) – als Bestätigung ihres einflussreichen Schaffens als Filmemacherin über sechs Dekaden, denn ihre Werke gelten als rätselhaft und schwer zu entschlüsseln, wie etwa Rebecca J. DeRoo in ihrer Analyse des Filmes le Bonheur (FR 1965) anmerkt (vgl. DeRoo 2018, 49–69). Auch eine Zuordnung zum Feminismus greift zu kurz. So grenzt sie sich durch ihr Schaffen von Beauvoir und Friedan ab (vgl. DeRoo 2018, 65). Vardas eigenes politisch-soziales Anliegen sowie ihr Stil, der Elemente von Film, Fotografie und dramatischem Schauspiel (vgl. DeRoo 2018, 84) ver- bindet, haben ihr Werk als widersprüchlich erscheinen lassen (vgl. DeRoo 2018, 70). Trotz der gegebenen Unterschiedlichkeiten zwischen ihren Fil- men fallen aber zwei Gemeinsamkeiten auf: die persönliche Präsenz der Künstlerin im Werk und die Darstellung des Prozesshaften von Kunst. Var- da geht in ihren Filmen von der „emergency of inspiration“ aus (vgl. Varda [2017], Inspiration). Dieser „Notfall der Inspiration“ nötigt die Künstlerin beinahe dazu, dieser inspirierenden Idee eine Form, eine Kreation für das erst unmittelbar Erlebte, Erfahrene, Empfundene zu finden, bzw. dazu – Filme zugleich als geteilte Gemeinsamkeit und individuelle Eigenständigkeit
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Limina Grazer theologische Perspektiven, Band 3:1
Titel
Limina
Untertitel
Grazer theologische Perspektiven
Band
3:1
Herausgeber
Karl Franzens University Graz
Datum
2020
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC 4.0
Abmessungen
21.4 x 30.1 cm
Seiten
222
Kategorien
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