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LIMINA - Grazer theologische Perspektiven
Limina - Grazer theologische Perspektiven, Band 4:1
Seite - 135 -
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135 | www.limina-graz.eu W. Weirer, J. Brunner und A. Gmoser | Professionell – missionarisch – an der Grenze zum Fundamentalismus? 1 Jugend und Religion – ein spannungsreiches und unaufgeklärtes Verhältnis Trotz intensivierter Jugendforschung in den letzten Jahren und Jahrzehn- ten und einer Reihe von Studien zum Verhältnis von Jugend und Religion sind viele Forschungsdesiderate, vor allem was die inhaltliche Ausgestal- tung von Religiosität und Spiritualität Jugendlicher und junger Erwachse- ner betrifft, uneingelöst. Schweitzer u. a. konstatieren, dass Religion nach wie vor ein vernachlässigter Aspekt in der Jugendforschung sei und dass große Studien, die tiefergehende Einblicke in plurale Formen jugendlicher Religiosität geben, für die Religionspädagogik und vor allem für die ad- äquate Gestaltung von Konzepten religiöser Bildung dringend notwendig seien (vgl. Schweitzer et al. 2018, 46–47). Vor allem zum in den letzten Jahren auch seitens der (Bildungs-)Politik in das Interesse gerückten Thema „Jugendliche und Fundamentalismus“ gibt es im mitteleuropäischen Kontext zwar viele Diskussionen, allerdings kei- ne signifikante Datenlage (vgl. Streib 2017, 42–43), weder unabhängig von noch in Bezug auf Religion. 2 (Religiöser) Fundamentalismus – Begriffsgeschichte und Ausprägungen Verfolgt man manche (politische) Diskussionen in der gegenwärtigen sä- kularisierten Gesellschaft, so könnte man den Eindruck gewinnen, dass Religion insgesamt mit generalisiertem Misstrauen begegnet und sie einem fundamentalistischen Generalverdacht ausgesetzt wird (vgl. Irlen- born 2018, 82; Weirer 2019a, 266). Derartige Außenzuschreibungen treffen jugendliche Religiosität in einem besonderen Maße, wie es etwa die Debatte um muslimische Jugendliche in der österreichischen Schule, die 2018 in- tensive mediale Aufmerksamkeit erfahren hat, zeigt (vgl. Wiesinger/Thies 2018; kritisch dazu Weirer 2019b; Weirer 2021a). Aber auch christliche (Jugend-)Bewegungen, die häufig unter dem Begriff movimenti oder neue geistliche Gemeinschaften1 firmieren, sehen sich sowohl binnenkirchlich als auch von außen hin und wieder mit dem Vorurteil fundamentalistischer 1 Eine Übersicht findet sich etwa auf der Homepage der Erz- diözese Wien, vgl.: https://www. erzdioezese-wien.at/dl/uustJ- KJLkOMlJqx4KJK/EDW_ Erneue- rungsbewegungen_9_2019_ge- samt_v2_3_002__pdf [26.10.2020]. Religion ist nach wie vor ein vernachlässigter Aspekt der Jugendforschung.
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Limina Grazer theologische Perspektiven, Band 4:1
Titel
Limina
Untertitel
Grazer theologische Perspektiven
Band
4:1
Herausgeber
Karl Franzens University Graz
Datum
2021
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
Abmessungen
21.4 x 30.1 cm
Seiten
224
Kategorien
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