Web-Books
im Austria-Forum
Austria-Forum
Web-Books
Zeitschriften
LIMINA - Grazer theologische Perspektiven
Limina - Grazer theologische Perspektiven, Band 4:1
Seite - 136 -
  • Benutzer
  • Version
    • Vollversion
    • Textversion
  • Sprache
    • Deutsch
    • English - Englisch

Seite - 136 - in Limina - Grazer theologische Perspektiven, Band 4:1

Bild der Seite - 136 -

Bild der Seite - 136 - in Limina - Grazer theologische Perspektiven, Band 4:1

Text der Seite - 136 -

136 | www.limina-graz.eu W. Weirer, J. Brunner und A. Gmoser | Professionell – missionarisch – an der Grenze zum Fundamentalismus? Haltungen konfrontiert. Eine derartige vorschnelle und unreflektierte Zu- schreibung trägt wenig zu einer wertschätzenden Kommunikation bzw. einem anzustrebenden Pluralismus von verschiedenen religiösen Ausrich- tungen innerhalb und außerhalb von Kirchen und Religionsgemeinschaf- ten bei: „Der Fundamentalismusverdacht darf kein Totschlagargument gegen die werden, die im weitesten Sinn religiös konservativ sind.“ (Nip- kow 2017, 37) Gegenwärtig sind vor allem die Freikirchen in Österreich und in angrenzenden Ländern von einer zunehmenden Fundamentalismus- debatte – auch im Zusammenhang mit einigen Corona-Clustern – betrof- fen (vgl. Rohrhofer 2020). „Fundamentalismus“ wird in vielfältigen Kontexten verwendet, sodass eine Klärung der Begriffsbedeutung und ein kurzer Blick in entsprechen- de Diskurse in der Theologie, der Religionspädagogik und der Jugend- forschung notwendig sind, um eine Ausgangsbasis für eine sachgerechte Beurteilung der Salzburger HOME Church auch unter dieser Perspektive zu erhalten. Der Begriff hat in den letzten Jahren eine erstaunliche Geschichte und Wandlung erlebt und wird gegenwärtig oft mit „Terror“ und „Gewalt“ konnotiert, insbesondere im Zusammenhang mit dem Islam.2 In unserem Kontext soll „Fundamentalismus“ als ein Phänomen in den Blick genom- men werden, das grundsätzlich in allen Religionen und Weltanschauungen in verschiedensten Formen auftreten kann. Ursprünglich trat der Begriff als Selbstbezeichnung einer Allianz orthodoxer protestantischer Gruppen in den USA im frühen 20. Jahrhundert in Erscheinung, die sich als funda- mentalists gegenüber den modernists abgrenzten. Sie stützten sich dabei auf die von ihnen gegründete Schriftenreihe The Fundamentals, die von 1909 bis 1915 erschien (vgl. Schwöbel 2010, 11). „Diese Bewegung bekämpfte zunächst modernistische Phänomene in- nerhalb ihrer Kirchen, wie etwa die Bibelkritik oder sozialreformerische Deutungen des Christentums.“ (Riesebrodt 2005, 16) Zentrale Kennzeichen des Fundamentalismus in allen monotheistischen Religionen sind daher seit seinen Ursprüngen zum einen das Bestehen „auf Der Fundamentalismus-Begriff hat in den letzten Jahren eine erstaunliche Geschichte und Wandlung erlebt. 2 Zur Begriffsgeschichte seit den Ursprüngen im amerikanischen Kontext vgl. die sehr instruktive Einführung bei Goertz et al. 2013; vgl. auch Kienzler 2007, 29–34; Rothgangel 2016.
zurück zum  Buch Limina - Grazer theologische Perspektiven, Band 4:1"
Limina Grazer theologische Perspektiven, Band 4:1
Titel
Limina
Untertitel
Grazer theologische Perspektiven
Band
4:1
Herausgeber
Karl Franzens University Graz
Datum
2021
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
Abmessungen
21.4 x 30.1 cm
Seiten
224
Kategorien
Zeitschriften LIMINA - Grazer theologische Perspektiven
Web-Books
Bibliothek
Datenschutz
Impressum
Austria-Forum
Austria-Forum
Web-Books
Limina