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LIMINA - Grazer theologische Perspektiven
Limina - Grazer theologische Perspektiven, Band 4:1
Seite - 143 -
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143 | www.limina-graz.eu W. Weirer, J. Brunner und A. Gmoser | Professionell – missionarisch – an der Grenze zum Fundamentalismus? Um ein Mitsingen (auch zuhause) zu ermöglichen, werden die Liedtexte in den Videos am unteren Bildrand eingeblendet. Mit Blick auf die professionelle Umsetzung und Inszenierung der Sunday Mornings kann man den Eindruck gewinnen, dass dabei nichts dem Zufall ĂŒberlassen wird, sondern dass jeder Folge ein durchdachtes Konzept zu- grunde liegt. In Zeiten des Lockdown war dies nur möglich, indem sich eine große Zahl an Mitwirkenden freiwillig in QuarantĂ€ne begeben hat, wie in Folge 148 beschrieben wird: „Seit 15. MĂ€rz sind 47 Menschen auf der Mission Base eingeschlossen in QuarantĂ€ne, nur in der Mission Base hier, damit wir fĂŒr euch Kirche ins Wohnzimmer bringen können.“ (SM #148, Min 1:13:58-1:14:09) Mit dieser Art der Gestaltung grenzt sich die Gemeinschaft vom traditio- nellen kirchlichen Erscheinungsbild ab und möchte ein neues Bild von Kir- che zeichnen. Damit sowie mit ihren Auftritten auf diversen Social Media-Plattformen, die durchaus von ProfessionalitĂ€t und moderner Umsetzung geprĂ€gt sind, sprechen sie vor allem Jugendliche und junge Erwachsene an. Ihr BemĂŒhen, diese Zielgruppe zu erreichen, zeigt sich auch in ihrem Sprachgebrauch. ‚ZeitgemĂ€ĂŸe‘ Sprache als Kommunikationsmedium „Ein SchlĂŒssel des Erfolgs von HOME ist sicher die Sprache, die wir wĂ€h- len. Wir sprechen eine Sprache, die die Menschen verstehen“ (PortrĂ€t von Patrick Knittelfelder, https://www.youtube.com/watch?v=mxQ14iYc3xA [24.10.2020], 05:02–05:09). Diese Aussage zeugt von einer bewussten Sprachgestaltung, die sich auch im Rahmen der Sunday Mornings zeigt. So lĂ€sst sich am Gebrauch zahlreicher Anglizismen (wie „Preach“, „Mes- sage“, „Power“, „Troubles“, „Timing“, „Oh my goodness!“, „geshaked“), englischer Satzteile („Wow, isn’t it cool, dass es Menschen gibt, denen der Aufbau des Reiches Gottes so wichtig ist [
]“, SM #148, 1:14:59–1:15:06) sowie AusdrĂŒcken aus der (teilweise veralteten) Jugendsprache („das beste Mittagessen ever“, „Baby, baby, baby“, „volle Kanne“, „um fett leben zu können“) die Ausrichtung an einem eher jungen Publikum festmachen. Besonders auffällig ist zudem die von allen Sprecher/innen einheitlich ver- wendete Anrede in der zweiten Person Singular („Du“), die bewirken kann, Die Zielgruppe sind Jugendliche und junge Erwachsene.
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Limina Grazer theologische Perspektiven, Band 4:1
Titel
Limina
Untertitel
Grazer theologische Perspektiven
Band
4:1
Herausgeber
Karl Franzens University Graz
Datum
2021
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
Abmessungen
21.4 x 30.1 cm
Seiten
224
Kategorien
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