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Laurens ten Kate | Strange Freedom
| BIOGRAPHY Laurens ten Kate is associate professor in philosophy, religious studies
and globalization theory, and endowed professor of liberal religion and
humanism , both at the University of Humanistic Studies, Utrecht, The
Netherlands. Together with Hans Alma he is coordinator of the interna-
tional research consortium ‘Simagine’: Social Imaginaries between Secu-
larity and Religion in a Globalizing World.
Email: ltk@uvh.nl
| KEY WORDS Hannah Arendt; Albert Camus; creation; freedom; liberal religion; Jean-
Luc Nancy; Friedrich Nietzsche; play; social imaginaries
Ohne einen äußeren Geber, wie Gott, die Nation oder ein ideologisches System,
muss der Sinn der Welt von der Menschheit selbst formuliert und in Kraft gesetzt
werden. Das ist typisch für die Moderne und stellt eine der schwierigen Her-
ausforderungen für das moderne Selbst dar. Ausgangspunkt dieses Beitrags ist
die Hypothese, dass eine freisinnige Religion, verstanden als nicht-dogmatische
und nicht-universalistische Unterströmung in den pluralen religiösen Traditi-
onen der Moderne, als eine mögliche Antwort auf diese Herausforderung be-
trachtet werden kann. Es wird dargelegt, dass diese Unterströmung keine spe-
zifische spirituelle Gemeinschaft repräsentiert, sondern eine Bedingung, an der
jeder moderne Mensch teilhat, formuliert als die Bedingung des sensus libe-
ralis. Für deren Analyse wird eine theoretische Sichtweise entwickelt, die mit
einem neuen Konzept von Freiheit arbeitet: einer ‚fremden‘ Freiheit, wie sie be-
reits in den 1950er Jahren von Albert Camus thematisiert wurde, die eine neue
Perspektive auf die Schöpfung als Imagination entwirft. Der Autor bedient sich
dabei der aktuellen Theorien sozialer Imaginaries, wie im Werk Charles Tay-
lors, der Axialtheorie, der Theorie des tätigen Lebens von Hannah Arendt und
der Analysen der Dekonstrukion der Beziehung zwischen säkularer Moderne
und Religion von Jean-Luc Nancy und Peter Sloterdijk.
Imaginaries sind vom Menschen geschaffene ‚Welten‘, doch diese Räume er-
schaffen im Gegenzug auch ihre Schöpfer. In diesem Zusammenspiel entsteht
eine Freiheit [freedom] jenseits von negativer oder positiver Freiheit [liberty].
Zur Verdeutlichung der komplexen Dynamik des Spiels der Imaginaries wird
die Rede „Von den drei Verwandlungen“ in Friedrich Nietzsches Also sprach
Zarathustra herangezogen.
Limina
Grazer theologische Perspektiven, Band 2:2
- Titel
- Limina
- Untertitel
- Grazer theologische Perspektiven
- Band
- 2:2
- Herausgeber
- Karl Franzens University Graz
- Datum
- 2019
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY-NC 4.0
- Abmessungen
- 21.4 x 30.1 cm
- Seiten
- 267
- Kategorien
- Zeitschriften LIMINA - Grazer theologische Perspektiven