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LIMINA - Grazer theologische Perspektiven
Limina - Grazer theologische Perspektiven, Band 2:2
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161 | www.limina-graz.eu Hildegard Wustmans | Missbrauch – die Verspottung der Freiheit haft zu versichern, dass sie frei wählen können. Sie selbst entscheiden, was ihnen hilfreich ist und gut tut. Den Verantwortlichen in Gemeinschaften und Diözesen kommt vornehm- lich die Aufgabe zu, Verantwortung zu übernehmen. Sie sind es den Op- fern schuldig, dass Missstände angesprochen und behoben werden. Opfer müssen gehört werden. Dabei muss den Bischöfen und Vertreter*innen der Gemeinschaften klar sein, dass es hier nicht um pastorale Gespräche und persönliche Betroffenheitsbekundungen geht, die letztlich keine Kon- sequenzen zeitigen. Für die Opfer ist es schwer auszuhalten, dass es trotz bestehender kirchlicher Normen keine Sanktionen oder andere erkennba- ren Konsequenzen (z.  B. wahrnehmbarer Abstand von Führungspersonen zu Täter*innen) gibt. Hier ist eine neue Eindeutigkeit und eine klare Op- tion für die Betroffenen erforderlich. Zudem braucht es Präventions- und Anlaufstellen für Betroffene spirituellen Missbrauchs und die Aufarbeitung dieser Form des Missbrauchs in der Kirche. Vergehen müssen (kirchen-) gerichtlich verfolgt und bewertet werden. Und schließlich kommen auch Gott und die Theologie ins Spiel. Wer die Rede von Gott dazu benutzt, um mit dem Verweis auf Gott selbst zu ma- nipulieren und eng zu führen, argumentiert letztlich häretisch. Gott will, dass alle das Leben haben und es in Fülle haben. (Vgl. Joh 10,10) Der christ- liche Gott ist ein menschenfreundlicher Gott, dafür steht nicht zuletzt sei- ne Menschwerdung. Theologie in diesem Sinn zu betreiben bedeutet, die theologici proprii und loci theologici alieni in eine kreative Spannung zu brin- gen und in dieser zu halten. „Die Autorität eines Glaubens liegt nicht schon im Glaubensakt selbst be- gründet, sondern gründet nicht zuletzt auf der Fähigkeit, sich Konfron- tationen von außen auszusetzen und darin sprachlich zu bestehen. Für diese Autorität sind drei Dinge nötig: ein hinreichendes Maß an Wissen, ein realistisches Urteil und der Mut zu den nötigen Aktionen. Mit einem genealogischen Zugang ergeben sich daraus Gegenpositionen zu mög- lichen Ausschließungen im theologischen Diskurs. Wer an Gott glauben will, muss von dem wissen, wie nicht in diesem Glauben gesprochen Die Verantwortlichen sind es den Opfern schuldig, dass Missstände angesprochen und behoben werden. Und schließlich kommen auch Gott und die Theologie ins Spiel.
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Limina Grazer theologische Perspektiven, Band 2:2
Titel
Limina
Untertitel
Grazer theologische Perspektiven
Band
2:2
Herausgeber
Karl Franzens University Graz
Datum
2019
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC 4.0
Abmessungen
21.4 x 30.1 cm
Seiten
267
Kategorien
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