Seite - 18 - in Limina - Grazer theologische Perspektiven, Band 3:2
Bild der Seite - 18 -
Text der Seite - 18 -
Daniel Pachner
Der Begriff „Virtualität“ nimmt eine besondere Stellung in der Frage nach
der Digitalisierung ein, obwohl es für ihn keine einheitliche Verwendungs-
weise gibt. Unter Befürwortern wie Gegnern dieses Prozesses mutiert das
Virtuelle entweder zum Zauberwort, durch das alles möglich erscheint,
oder wird zum Kennzeichen einer Entwicklung, die den Schein untrennbar
mit der Realität vermischt. Mithilfe des Strukturansatzes von Gilles Deleu-
ze, bei dem der Begriff der Virtualität eine klare Funktion innehat, wird in
diesem Beitrag versucht, die Frage nach dem Virtuellen auf einen systema-
tischen Boden zu stellen. Dabei soll gezeigt werden, dass das Virtuelle und
das Digitale strikt voneinander zu unterscheiden sind und der Virtualitäts-
begriff bei Deleuze die Möglichkeit bietet, digitale Strukturen und das Digi-
tale als solches zu thematisieren. Die Verwirklichung dieser Strukturen soll
am Interface verdeutlicht werden, das die Schnittstelle zwischen Mensch
und Maschine darstellt, wobei die Maschine bedienbar und der Mensch zum
User wird. Das Interface weist spezielle Eigenschaften auf, die den Umgang
mit der Digitalisierung bestimmen werden, birgt aber auch Gefahren.
Wirklichkeit und Erfahrbarkeit
digitaler Welten
LIMINA Grazer theologische Perspektiven | 3:2, 2020, 18–38 | www.limina-graz.eu | DOI: 10.25364/17.3:2020.2.2
ABSTRACT
Überlegungen zum Begriff der Virtualität
The term “virtuality” is central to the question of digitisation. Yet, its definition
and usage remain ambiguous. Both advocates and sceptics of the digital era either
see virtuality as a magic tool that makes everything possible or as a sign of the
blurring between the imaginary and reality. Gilles Deleuze’s structuralist ap-
proach, which attributes a specific function to virtuality, serves as a basis to sys-
tematically ground the discussion on virtuality. The aim is to demonstrate that
there is a distinct difference between the virtual and the digital and to show that
Deleuze’s concept of virtuality offers possibilities for addressing and investigat-
Limina
Grazer theologische Perspektiven, Band 3:2
- Titel
- Limina
- Untertitel
- Grazer theologische Perspektiven
- Band
- 3:2
- Herausgeber
- Karl Franzens University Graz
- Datum
- 2020
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY-NC 4.0
- Abmessungen
- 21.4 x 30.1 cm
- Seiten
- 270
- Kategorien
- Zeitschriften LIMINA - Grazer theologische Perspektiven