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LIMINA - Grazer theologische Perspektiven
Limina - Grazer theologische Perspektiven, Band 3:2
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30 | www.limina-graz.eu Daniel Pachner | Wirklichkeit und Erfahrbarkeit digitaler Welten Unterschiede hieße, die Eigenart beider Strukturen zunichte zu machen. Dahingegen ist das Verständnis von Gott als Schöpfer eines, bei dem Gott eine ganze Welt, die diese Vielfalt zulässt, geschaffen hat. Man kann hier von einem universalen Horizont – einem eröffneten Zeitraum, der anderes als sich enthält – der Welt sprechen, in dem digitale Welten als (begrenz- te) Erfahrungshorizonte entstehen. Im Zu-Grunde-Gehen einer digitalen Welt – z. B. wenn man die Server einer Website abschaltet – zeigt sich dann auch ihr Grund, der sie hervorbrachte (vgl. Deleuze 2007, 256), nämlich die Abhängigkeit von miteinander vernetzten Bestandteilen und Schaltungen und der Energiezufuhr in Form von Strom. Die digital-virtuellen Welten sind zu verstehen als konkrete Ausformungen dieser Prinzipien im Sinne der Schöpfungen von Deleuze, die von den inneren Elementen der Struktur abhängen. Durch ihre strukturell bedingte Unterschiedenheit, die zu einer anderen Art von Genese führt, lässt sich bei Deleuze der Gedanke nicht hal- ten, die natürliche oder analoge Welt ließe sich ohne weiteres durch eine digitale ersetzen oder könne diese problemlos kopieren. Was ermöglicht aber den Einstieg in digitale Erfahrungshorizonte oder Welten? Wiederum ist es das Virtuelle: Es vereint nicht nur die Elemente des Digitalen zu einer Struktur, sondern erzeugt über das rein Maschinelle hinaus einen Ort der Interaktion des Menschen mit dem Digitalen. Das Vir- tuelle des Digitalen aktualisiert sich auch am Menschen, indem es ihn zum User macht. Die digitalen Welten muss man vor dem Hintergrund ihrer Manipulierbarkeit verstehen. Aktualisierung des Digitalen als Interface In Bezug auf das Erzeugen digitaler Welten und das Agieren in diesen wer- den Freiheit und Manipulierbarkeit aufs Engste miteinander verschränkt: Denn die eigene Freiheit im digitalen Raum reicht so weit, wie es einem möglich ist, diesen Raum zu manipulieren. Das Eingreifen-Können in eine künstlich erzeugte Welt unterscheidet die digitalen Welten grundlegend von anderen Welten, die menschlich erzeugt sind. Doch es ist nicht gren- zenlos, sondern abhängig von Beschränkungen, die von der Aktualisierung der Idee einer digital-virtuellen Welt abhängen. Eine jede Aktualisierung, Man muss die digitalen Welten vor dem Hintergrund ihrer Manipulierbarkeit verstehen.
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Limina Grazer theologische Perspektiven, Band 3:2
Titel
Limina
Untertitel
Grazer theologische Perspektiven
Band
3:2
Herausgeber
Karl Franzens University Graz
Datum
2020
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC 4.0
Abmessungen
21.4 x 30.1 cm
Seiten
270
Kategorien
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