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LIMINA - Grazer theologische Perspektiven
Limina - Grazer theologische Perspektiven, Band 4:2
Seite - 78 -
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Seite - 78 - in Limina - Grazer theologische Perspektiven, Band 4:2

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76 | www.limina-graz.eu Ulvi Karagedik | Ansätze für eine islamische Speiseethik gemäß den islamischen Primärquellen Koran und Hadith In der islamischen Mystik spielt beispielsweise die Zügelung der Triebsee- le (Riyāḍa), nach welcher die Speisen sorgfältig auszuwählen sind und der Nahrungsverzehr stark reduziert wird, eine wichtige Rolle (vgl. Al-Ghazālī 1998, Bd. 1). Essensreduktion als mystische Praxis (Ḫalwa) mache adäqua- te Gottesdienste erst möglich, führe zu innerer Erleuchtung und zur Erlan- gung der Weisheit (vgl. Göktaş 2012), die nicht mit vollem Magen erlangt werden könne (vgl. al-Qušayrī 1995). 3.6 Hygiene Der zentrale Stellenwert von Hygiene und Sauberkeit im Islam kommt in bekannten Prophetenaussprüchen zum Ausdruck: „Sauberkeit ist die Hälf- te des Glaubens“ (Muslim: Ṭahāra, 223; 432); „Gott ist gut und liebt das Gute, und Er ist sauber und liebt die Sauberkeit“ (At-Tirmiḏī: ʾadab, 2799; 3029). In Bezug auf die Speiseethik lehrte der islamische Prophet, vor und nach dem Essen die Hände zu waschen (vgl. an-Nasāʾī, Ṭahāra, 257; 258), nach dem Speisen den Mund zu säubern (vgl. Al-Buḫārī: Ğihād, 2981; 190; 224), heruntergefallene Nahrungsmittel vor dem Verzehr zu reinigen (vgl. At-Tirmiḏī: ʾaṭʿima, 1769; 10) und Mundgeruch zu vermeiden (vgl. Al- Buḫārī: ʾaṭʿima, 5452; 81; 363; Muslim: Masğid, 564; 90; 1145). Wie aus diesen Vorgaben ersichtlich wird, kann die Sauberkeit beim Essen zuhause als ebenso wichtig erachtet werden wie die Hygiene in der Nah- rungsmittelproduktion oder die Vermeidung übler Gerüche. 3.7 Konsum von tierischen Produkten und Fleisch Koranische Prinzipien zum Fleischkonsum – Gesundheit und Ritus Im Koran finden sich nur sehr wenige Einschränkungen in Bezug auf den Konsum von tierischen Produkten und Fleisch. Dazu heißt es: „Verboten ist euch Verendetes, Blut, Schweinefleisch, das, worüber an- deres als Gott angerufen worden ist, Ersticktes, Erschlagenes, Gestürz- tes und Gestoßenes, was ein Raubtier angefressen hat – nicht, was ihr schächtet – und was auf einem Opferstein geschlachtet worden ist.“ (Koran, 5: 3) „Esst aber nicht von dem, worüber nicht Gottes Name gesprochen wor- den ist! Das ist Frevel.“ (Koran, 6: 121)
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Limina Grazer theologische Perspektiven, Band 4:2
Titel
Limina
Untertitel
Grazer theologische Perspektiven
Band
4:2
Herausgeber
Karl Franzens University Graz
Datum
2021
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC 4.0
Abmessungen
21.4 x 30.1 cm
Seiten
214
Kategorien
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