Seite - 84 - in Limina - Grazer theologische Perspektiven, Band 4:2
Bild der Seite - 84 -
Text der Seite - 84 -
82 | www.limina-graz.eu
Ulvi Karagedik | Ansätze für eine islamische Speiseethik gemäß den islamischen Primärquellen Koran und Hadith
Die allgemeinen speiseethischen Reglementarien in den Quellen sind wei-
ter gefasst, als vielen Muslim:innen bewusst ist. Obwohl die ursprüng-
lichen Prinzipien simpel und nachvollziehbar wirken, erscheinen deren
Folgen in Verbindung mit gegenwartsrelevanten Problematiken komplex
und weitreichend. So genügt es nicht mehr nur, die Thematik auf Fragen
der Ḥalāl-Schlachtung oder einen rechtmäßigen Erwerb von Nahrung zu
reduzieren. In einer Gegenwartswelt von Food-Crime, Massentierhaltung
und Umweltsünden wird eine Vielzahl weiterer, speiseethisch relevanter
Kriterien, wie etwa die Schadensfreiheit, tangiert und mitunter massiv
verletzt. Eine wirklich tiefgehend durchdachte und sensibel umgesetzte is-
lamische Ernährung müsste daher auf umweltbewusste Produktion, artge-
rechte Tierhaltung sowie faire Handels- und Vergütungsprozesse genauso
sehr achtgeben wie auf das vermeintliche Ḥalāl-Zertifikat.
Limina
Grazer theologische Perspektiven, Band 4:2
- Titel
- Limina
- Untertitel
- Grazer theologische Perspektiven
- Band
- 4:2
- Herausgeber
- Karl Franzens University Graz
- Datum
- 2021
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY-NC 4.0
- Abmessungen
- 21.4 x 30.1 cm
- Seiten
- 214
- Kategorien
- Zeitschriften LIMINA - Grazer theologische Perspektiven