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LIMINA - Grazer theologische Perspektiven
Limina - Grazer theologische Perspektiven, Band 4:2
Seite - 125 -
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123 | www.limina-graz.eu Agnethe Siquans | „Die Speise des Wortes Gottes essen“ „Also berührt auch der das Fleisch des Wortes Gottes, der dessen Inne- res untersucht und die verborgenen Mysterien erklären kann. Und wenn auch wir ein solches Verständnis hätten, dass wir die Einzelheiten, die im Gesetz aufgeschrieben sind, durch eine geistige Deutung unterschei- den und das versteckte Geheimnis jedes einzelnen Wortes in das Licht einer genaueren Erkenntnis führen könnten; wenn wir so die Kirche leh- ren könnten, dass nichts von dem, was gelesen wurde, zweideutig bliebe, nichts unklar zurückgelassen würde, könnte vielleicht auch über uns ge- sagt werden, dass wir das heilige Fleisch des Wortes Gottes berührt haben und geheiligt worden sind.“ (in Lev. hom. 4,8) Hier wird deutlich, dass auch das „Gesetz“, die Tora, Wort Gottes ist, al- lerdings nur, wenn es „geistig“ verstanden wird. Dieser geistige Sinn ist verborgen und muss gesucht werden. Deshalb spricht Origenes immer wie- der vom Mysterium und Geheimnis des Wortes Gottes. Das Aufdecken und Erklären dieses Mysteriums betrachtet er als seine Aufgabe als Prediger und Lehrer. Vom Essen des Fleisches ist zunächst nicht die Rede. Das Op- fer(fleisch) muss aber aufgenommen werden. Das geschieht hier durch Be- rühren, an anderen Stellen aber durch Essen. Um verträglich zu sein, muss das Fleisch außerdem aufbereitet werden, konkret durch Lehre. In Homilie 4,10 heißt es, dass die Priester den Buchstaben des Gesetzes brechen und „die geistige Speise, die im Inneren verborgen ist“, hervorlocken. Wie- derum bringt Origenes die „Opferstücke“ mit Jesus in Verbindung, der als Lehrer präsentiert wird, der die Menge sättigt: „[…] damit die zuhörende Menge gestärkt wird, so wie in den Evange- lien berichtet wird, dass es auch der Herr gemacht hat, als er die Brote segnete und sie den Jüngern gab und die Jünger sie zerbrachen und der Menge vorsetzten; und als alle gesättigt waren, heißt es, ‚waren zwölf Körbe von Stücken übrig‘. (Mt. 14,20) Das ist also das ‚Opfer aus Stücken‘ (Lev. 6,14), wenn wir nach und nach untersuchen, was das Heilige des Gesetzes ist, damit wir daraus geistige und reine Speise zu uns nehmen.“ (in Lev. hom. 4,10) Wiederum wird explizit auf das geistige Verständnis des Gesetzes Bezug genommen. Stets achtet Origenes genau auf alle Details des Bibeltextes, in diesem Fall die Erwähnung von Stücken, die auf die Aufbereitung des Wor- tes Gottes für die Gläubigen durch die Lehrenden gedeutet wird. Jesus als Lehrer, der die Menge sättigt
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Limina Grazer theologische Perspektiven, Band 4:2
Titel
Limina
Untertitel
Grazer theologische Perspektiven
Band
4:2
Herausgeber
Karl Franzens University Graz
Datum
2021
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC 4.0
Abmessungen
21.4 x 30.1 cm
Seiten
214
Kategorien
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