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LIMINA - Grazer theologische Perspektiven
Limina - Grazer theologische Perspektiven, Band 4:2
Seite - 127 -
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125 | www.limina-graz.eu Agnethe Siquans | „Die Speise des Wortes Gottes essen“ Das geistige Verständnis der Schrift Entscheidend ist dabei, die gehörten Worte auch richtig zu verstehen, und das bedeutet für Origenes, sie in geistigem Sinn und nicht buchstäblich zu verstehen. Das ist aber nur Menschen möglich, die spirituell entsprechend fortgeschritten sind. Lev 24,5 spricht von Brot, das aus Feinmehl gemacht wird. Es unterscheidet sich von aus gewöhnlichem Mehl gebackenem Brot und wird von Origenes auf die höhere Erkenntnis bezogen: „Jedes Wort Gottes ist Brot, doch es gibt einen Unterschied zwischen den Broten. Es gibt nämlich ein Wort, das für das gewöhnliche Hören vorge- tragen werden und das Volk über die Werke der Barmherzigkeit und der ganzen Wohltätigkeit belehren kann; und das ist das Brot, das gewöhn- lich erscheinen wird. Es gibt hingegen ein anderes, das Geheimes enthält und den Glauben an Gott und die Erkenntnis der Dinge erörtert. Das ist das reine und aus Feinmehl zubereitete Brot.“ (in Lev. hom. 13,3) Das gewöhnliche Verständnis der Schrift ist immerhin geeignet, das ethi- sche Verhalten der Gläubigen zu verbessern. Das eigentlich Christliche ist aber verborgen und etwas Besonderes. Es besteht in einer höheren Er- kenntnis von Gott und Welt. Für diese ist aber bereits ein „heiliger“ Le- benswandel erforderlich: „Denn es ist nicht angemessen, dass eine nicht heilige Seele heilige Wor- te aufnimmt, sondern wenn sie sich von aller Besudelung des Fleisches und der Sitten gereinigt hat, dann soll sie, ein heiliger Ort geworden, die Nahrung jenes Brotes zu sich nehmen, ‚das vom Himmel herabkommt‘ (Joh. 6,33).“ (in Lev. hom. 13,5) Die Bezeichnung dieser Brote als das „Allerheiligste“ in Lev 24,9 entspricht dieser Forderung: „Du siehst, wie er nicht einfach nur ‚heilig‘ sagte, sondern das ‚Aller- heiligste‘, wie wenn er sagen würde: Diese heilige Speise ist weder eine gewöhnliche Speise für alle noch für irgendeinen Unwürdigen, sondern die Speise der Heiligen. Um wie viel mehr werden wir das richtig und mit Recht auch vom Wort Gottes sagen: Dieses Wort ist nicht für alle; nicht je- der Beliebige kann das Mysterium dieses Wortes hören, sondern es ist nur für die Heiligen, die im Geist gereinigt sind, die rein im Herzen sind (vgl. Das eigentlich Christliche ist verborgen und etwas Besonderes.
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Limina Grazer theologische Perspektiven, Band 4:2
Titel
Limina
Untertitel
Grazer theologische Perspektiven
Band
4:2
Herausgeber
Karl Franzens University Graz
Datum
2021
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC 4.0
Abmessungen
21.4 x 30.1 cm
Seiten
214
Kategorien
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