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LIMINA - Grazer theologische Perspektiven
Limina - Grazer theologische Perspektiven, Band 4:2
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129 | www.limina-graz.eu Agnethe Siquans | „Die Speise des Wortes Gottes essen“ Speisen essen muss und ‚im UngesĂ€uerten der Aufrichtigkeit und Wahr- heit‘ (1 Kor. 5,8) auslegen muss.‘“ (in Lev. hom. 4,9 zu Lev 6,8) Die WiederkĂ€uer gelten nach Lev 11,3 als reine Tiere. So vergleicht Origenes hier auch seine Zuhörer/innen mit solchen, wenn sie sich mit der Schrift und ihrem geistigen VerstĂ€ndnis beschĂ€ftigen. Obwohl Origenes vom Priestertum aller GlĂ€ubigen ausgeht (vgl. Siquans 2021, I.5.3), schreibt er den Bischöfen und Presbytern, die er mit der biblischen Bezeichnung Pries- ter meint, eine besondere Verantwortung insbesondere in der Vermittlung des göttlichen Wortes zu. Sie sind gebildeter und weiter in der spirituellen Erkenntnis fortgeschritten, sodass sie die GlĂ€ubigen beim Verstehen der Schrift weiterfĂŒhren können, wo diese an ihre Grenzen stoßen. Interessant ist, dass diese Kompetenz wiederum mit einem Bild vom Essen verbunden wird: Bei dem im Zitat von 1 Kor 5,8 genannten „GesĂ€uerten“ handelt es sich um Brote. UngesĂ€uerte Brote werden mehrfach in Levitikus erwĂ€hnt (z. B. Lev 2,4). Brote, die als Opfergaben dargebracht werden, sind stets un- gesĂ€uerte Brote. Es handelt sich hier also um ein besonderes Brot, das als Opfergabe und fĂŒr den Gebrauch am Heiligtum geeignet ist. Von daher wird auch das ungesĂ€uerte Brot als Bild fĂŒr das höhere VerstĂ€ndnis der Schrift herangezogen, das den Priestern zugĂ€nglich ist und das sie den GlĂ€ubigen vermitteln sollen. Speise fĂŒr den NĂ€chsten sein HĂ€ufig bewegen sich die allegorischen oder typologischen Deutungen des Origenes auf zwei Ebenen: Er kann eine biblische Aussage auf Christus und parallel dazu in einer weiteren Auslegung auf die christlichen GlĂ€ubigen beziehen. Auch in diesem Abschnitt geht es um die reinen und unreinen Tiere. Allerdings holt Origenes hier ein wenig weiter aus und stellt grund- sĂ€tzliche Überlegungen an. Im folgenden Textabschnitt deutet er, wie des Öfteren, Joh 6 als Aussagen ĂŒber das Wort, also die Lehre Jesu. Er „trĂ€nkt und erquickt“ durch das „Fleisch und Blut“ seines Wortes die Menschen. Kurz danach spricht Origenes von der Speise, die alle Menschen in sich tra- gen und an ihre NĂ€chsten weitergeben. „Unser Herr und Erlöser sagt: ‚Wenn ihr nicht mein Fleisch esst und mein Blut trinkt, werdet ihr nicht das Leben in euch haben. Denn mein Fleisch ist wahrlich eine Speise und mein Blut ist wahrlich ein Trank.‘ (vgl. Joh. 6,53.55) Weil Jesus also ganz und gar rein ist, ist sein ganzes Fleisch eine
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Limina Grazer theologische Perspektiven, Band 4:2
Titel
Limina
Untertitel
Grazer theologische Perspektiven
Band
4:2
Herausgeber
Karl Franzens University Graz
Datum
2021
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC 4.0
Abmessungen
21.4 x 30.1 cm
Seiten
214
Kategorien
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