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LIMINA - Grazer theologische Perspektiven
Limina - Grazer theologische Perspektiven, Band 4:2
Seite - 138 -
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136 | www.limina-graz.eu Dilek Bozkaya und Alfred Garcia Sobreira-Majer | Interreligiöses Lernen am Buffet Interreligiöses Lernen gilt heute als zentrale religionsdidaktische Dimen- sion zur Auseinandersetzung und Bewältigung der Herausforderungen in einer religiös und kulturell pluralen Welt. Die Konzeptionen und Methoden dazu sind mannigfaltig (vgl. Leimgruber 2007; Sajak 2018; Meyer 2019). Eine davon setzt im Sinne eines ganzheitlichen Lernens beim Zubereiten und Verkosten von Speisen aus den Fest- und Fastentraditionen der Religi- onen an. An einer Wiener Schule bereiten Schüler:innen mit Haubenköchen ein interreligiöses Buffet vor (vgl. Helmberger 2018, 14–15), im Rahmen des Herbert-Quandt-Schulenwettbewerbs entsteht an einem Oberstufen- zentrum in Berlin ein Trialogisches Kochbuch (vgl. Sajak 2013, 52–59; Sa- jak 2018, 123), in der Lehrer:innenfortbildung der KPH Wien/Krems wird die Küche zum Seminarraum und nach einem Konzept des SRF (Schweizer Radio und Fernsehen) sieht man Jugendliche aus fünf Religionen ihr Feier- tagsmenü kochen (vgl. SRF myReligion 2013). Interreligiöses Kochen und Verkosten ist zur Lernmethode geworden. Im gemeinsamen Zubereiten und Essen werden auf „köstliche“ Weise Wege des gegenseitigen Verste- hens angebahnt. Dieser „kulinarische“ Ansatz erweist sich als fruchtbar. Es lohnt sich, ihn religionspädagogisch weiterzudenken und in einen theoretischen Rahmen interreligiösen Lernens zu stellen.1 Ausgangspunkt der folgenden Überle- gungen sind Beispiele aus der christlichen und aus der – wenig bekann- ten – alevitischen Tradition. 1 Essen und Trinken im Christentum Vor allem zwei Merkmale kennzeichnen den Umgang mit Essen und Trin- ken im Christentum nach dem Neuen Testament: die Aufhebung der jüdi- schen Speisegebote und die zentrale Bedeutung des Abendmahls, d. h. des Essens und Trinkens in einem kultischen Zusammenhang (vgl. Hock 2013, 81). Die beiden genannten Merkmale unterscheiden das Christentum mar- kant von Judentum und Islam. Daneben sind Fastentraditionen entwickelt worden, die Zeiten des Nahrungsverzichts und der Enthaltsamkeit von be- stimmten Speisen im Jahreskreis vorsehen. Interreligiöses Kochen und Verkosten ist zur Lernmethode geworden. 1 Sajak 2018, 120.123, hat den An- satz am Beispiel von „religiösen Mahlzeiten“ konkretisiert und in den Zusammenhang eines Trialogi- schen Lernens gestellt.
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Limina Grazer theologische Perspektiven, Band 4:2
Titel
Limina
Untertitel
Grazer theologische Perspektiven
Band
4:2
Herausgeber
Karl Franzens University Graz
Datum
2021
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC 4.0
Abmessungen
21.4 x 30.1 cm
Seiten
214
Kategorien
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