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LIMINA - Grazer theologische Perspektiven
Limina - Grazer theologische Perspektiven, Band 4:2
Seite - 153 -
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151 | www.limina-graz.eu Dilek Bozkaya und Alfred Garcia Sobreira-Majer | Interreligiöses Lernen am Buffet ihre Bezugsreligion austauschen (vgl. Boehme 2019; Garcia Sobreira-Ma- jer 2019a, 307–325). Die Präsentation der Speisen durch Angehörige der jeweiligen Religion ist sicherlich die angemessenste Form. Wo dies nicht möglich sein sollte, muss durch Medien (z. B. Texte oder Filme mit personalisierten Aussagen) die Bedeutung der Speisen in ihrem religiösen Kontext vermittelt werden. Erste Möglichkeit: Einladung zum Fest Eine Religionsunterrichtsgruppe lädt andersreligiöse Schüler:innen an- lässlich eines religiösen Festes zu einer Feier ein, die unter anderem auch „kulinarisch“ gestaltet ist: zu einer Weihnachtsfeier mit Weihnachtsge- bäck; zu einer Aşure-Suppe nach der Trauerfastenzeit Muharrem; zu einer Iftar-Feier im Monat Ramadan, um nur einige Beispiele zu nennen. Denn Speisen in religiösen Zusammenhängen haben ihre Zeit. Wer eine andere Religion durch ihre Speisen präsentieren will, sollte sich am Festtagsjah- reskreis dieser Religion orientieren, sonst wirkt es etwas künstlich. Wichtig erscheint dabei der festliche Rahmen einer Feier mit Texten, Lie- dern und Erklärungen für die Gäste, in dem die Speisen ihren stimmigen Ort finden. Solche Feiern könnten einem Schuljahr einen eigenen interre- ligiösen Rhythmus geben. Zu beachten ist dabei allerdings, dass sich die Gäste nicht in irgendeiner Wese vereinnahmt fühlen. Zweite Möglichkeit: Interreligiöser Begegnungstag mit Stationenbetrieb und Verkostung Anders ist es, wenn an einem interreligiösen Begegnungstag Schüler:innen einander an Stationen ihre Feste vorstellen, zum Beispiel Ostern, Rama- danfest, Reformationsfest usw. (vgl. Boehme 2019; Garcia Sobreira-Majer 2019b).10 Auch dabei kann die Darstellung mit einer Verkostung der pas- senden Speisen verbunden sein. Bei diesem Modell steht nicht der Feier charakter im Vordergrund, sondern das Kennenlernen der einzelnen religiösen Feste, die die verschieden- religiösen Schüler:innen einander vorstellen. Die Verkostung von weih- nachtlichen Zimtsternen, von Oster eiern oder anderem hat allerdings den Nachteil, dass sie vermutlich nicht der Kirchenjahreszeit entsprechen und der unmittelbare Feierzusammenhang weniger deutlich wird als im ersten Modell. 10 Mit Stationen zu diesen und an- dern Festen fand 2019 ein interreli- giöser Begegnungstag mit 5. Klassen eines Gymnasiums in Wien statt, wobei der Aspekt des Verkostens al- lerdings keine zentrale Rolle spielte. Beteiligt waren der katholische, der evangelische, der orthodoxe, der muslimische und der alevitische Religionsunterricht sowie das Fach Ethik. Der Begegnungstag wird derzeit an der KPH Wien/Krems im Projekt „Interreligiöses Begeg- nungslernen an Schulen – eine Eva- luationsforschung“ untersucht, vgl. https://www.kphvie.ac.at/forschen- entwickeln/spezialforschungsbe- reich-interreligiositaet/projekte. html [31.05.2021].
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Limina Grazer theologische Perspektiven, Band 4:2
Titel
Limina
Untertitel
Grazer theologische Perspektiven
Band
4:2
Herausgeber
Karl Franzens University Graz
Datum
2021
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC 4.0
Abmessungen
21.4 x 30.1 cm
Seiten
214
Kategorien
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