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LIMINA - Grazer theologische Perspektiven
Limina - Grazer theologische Perspektiven, Band 4:2
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162 | www.limina-graz.eu Isabelle Jonveaux | Transfers des Fastens Woche reduziert: mittwochs, freitags und manchmal montags, die Fasten- tage nach dem heiligen Benedikt. Diese Lockerung einer explizit von Be- nedikt geäußerten Regel bezüglich der Ernährung mag mitverantwortlich sein für den Eindruck der Mönche und Nonnen, sie würden nicht fasten. Bestimmte Zeiten des liturgischen Jahres sind auch in der klösterlichen Tradition mehr vom Fasten geprägt als andere, vor allem die Große Fas- tenzeit vor Ostern, aber auch die Kleine Fastenzeit, die vor dem September beginnt und nach einer Unterbrechung mit dem Advent weitergeht. Einige Klöster, wie z. B. La Pierre-qui-Vire in Frankreich, leben von September bis Ostern weiterhin eine immer strengere Askese, insbesondere wird ab Sep- tember auf Milchprodukte verzichtet. Neudefinition des Fastens Ein erster Grund für den Rückgang des Fastens in klösterlichen Gemein- schaften hängt mit ihrer demographischen Entwicklung zusammen. Viele Klostergemeinschaften in Mittel- und Westeuropa haben heute ein Durch- schnittsalter von über siebzig Jahren, darunter z. B. alle Frauengemein- schaften, die der österreichischen Benediktinerkongregation angeschlos- sen sind. Das führt zu Anpassungen der Askese und insbesondere des Fas- tens. Ein belgischer Benediktiner erklärt: „Die Askese ist auf fast nichts reduziert. Erstens ist die Hälfte der Gemein- de sehr alt, sie muss gepflegt werden, also was Essen und Heizen angeht, ist sie recht spießig. Dies ist keine Kritik, sondern eine Tatsache. […] Das Essen ist nicht luxuriös, aber wir haben trotzdem einen guten Herd. Fas- ten, Fastenzeit, ich glaube, das gibt es praktisch nicht.“ (04.2014) Parallel zum Eindruck des Verschwindens des Fastens können neue Arten von Praktiken und Bedeutungsverschiebungen beobachtet werden. Bei- spielsweise definieren einige Mönche und Nonnen den Verzicht auf Fleisch in ökologischer Hinsicht neu, um die CO2-Produktion zu reduzieren. Ein Mönch des Benediktinerstifts Seitenstetten erklärt: „Also, das ist, wir sind keine Vegetarier normalerweise, aber ein biss- chen Respekt, dass man nicht alles … das ist auch ein bisschen wieder ökologisch bedenkt. Sag einmal, für ein Kilo Fleisch, man braucht so viel Neue Praktiken und Bedeutungsverschiebungen
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Limina Grazer theologische Perspektiven, Band 4:2
Titel
Limina
Untertitel
Grazer theologische Perspektiven
Band
4:2
Herausgeber
Karl Franzens University Graz
Datum
2021
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC 4.0
Abmessungen
21.4 x 30.1 cm
Seiten
214
Kategorien
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