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LIMINA - Grazer theologische Perspektiven
Limina - Grazer theologische Perspektiven, Band 4:2
Seite - 169 -
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167 | www.limina-graz.eu Isabelle Jonveaux | Transfers des Fastens Totales Fasten: Wovon fastet man wirklich? Das traditionelle selektive klösterliche Fasten basiert auf Vorstellungen, die mit bestimmten Nahrungsmitteln verbunden sind, insbesondere mit Fleisch, das nicht nur teuer ist, sondern auch beschuldigt wird, die Feuer der Lust zu entfachen. Was aber ist beim Buchinger-Fasten erlaubt oder nicht erlaubt? Dieses Fasten definiert sich zunächst als echtes Fasten in dem Sinn, dass keine festen Nahrungsmittel erlaubt sind, sondern nur Tee, Gemüse- oder Fruchtsäfte (ohne Zuckerzusatz) und Gemüsebrühe (ohne Salz und Gewürze). Der/die Fastende müsse mehr Flüssigkeit zu sich neh- men, damit die Reinigung des Körpers aktiviert werde. Hier finden wir den Topos des „reinigenden Wassers“ in der Anthropologie: „Water, the uni- versal cleaner, is the most widely employed means of ritual purification […]. The flow of water determines its purificatory efficacy“ (Preston 1987, 7507). Dies bedeutet aber nicht, dass von den Fastenden alle Tees, alle Arten von Gemüsebrühe oder Wasser akzeptiert werden. Was das Wasser betrifft, kann man z. B. in der Facebook-Gruppe Fasten/Heilfasten eine Diskussion darüber lesen, welches Wasser am besten für das Fasten geeignet wäre. Ein Mann kommentiert: „Es gibt kein einziges Wasser im Geschäft, was gut ist. Keins. Traurig aber wahr. Was ich dir empfehlen kann ist, dass du in ein Reformhaus gehst und nach Wasser aus einer Quelle fragst, […] am besten aus einer artesi- schen Quelle. Sag dann einfach, dass du Fasten möchtest und dazu gutes Wasser benötigst. Rate jeden [sic] sich einen vernünftigen Wasserfilter zu besorgen, mit einer richtigen Osmose-Umkehranlage. Und informiert euch über Wasser, das ist ganz wichtig.“ (Facebook, 12.10.2016) Laut diesem Zitat wäre das reinste Wasser nur in bestimmten Bioläden und nach Aufbereitung durch bestimmte Filter erhältlich. Leitungswasser wird nicht erwähnt, was bedeutet, dass kommerzielles Wasser als natürlicher anerkannt wird. Ein beliebiges Wasser wäre „unrein“ oder zumindest nicht rein genug, um für das Fasten akzeptiert werden zu können. Es wird also eine Grenze zwischen „reinen“ und „unreinen“ Lebensmitteln gezogen. Eines der Kriterien dafür ist der regionale Ursprung. In Unterlagen für eine Fastenwanderwoche in Österreich kann man z. B. lesen: Eine Grenze zwischen „reinen“ und „unreinen“ Lebensmitteln
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Limina Grazer theologische Perspektiven, Band 4:2
Titel
Limina
Untertitel
Grazer theologische Perspektiven
Band
4:2
Herausgeber
Karl Franzens University Graz
Datum
2021
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC 4.0
Abmessungen
21.4 x 30.1 cm
Seiten
214
Kategorien
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