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Logiken der Sammlung - Das Archiv zwischen Strategie und Eigendynamik
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Naiver Realismus? Zur GegenstĂ€ndlichkeit des Sammelns    25 nur zu einem Meilenstein der jĂŒngeren britischen Kunstszene wurde, sondern auch fĂŒr ihre kommerziellen ZĂŒge stark in Kritik geriet. Die Frage, ob ich Hirsts Werk primĂ€r als Teil einer Sammlung, einer konkreten Ausstellung oder aber als individuellen Ausdruck analysiere, hat weitreichende Konsequenzen. Die Aufgabe der Kunst ist es seit jeher gewesen, die auf GegenstĂ€ndlichkeiten bezoge- nen Konventionen zu erweitern oder zu verengen. Ein ‚realistischer‘ Blick auf Mother and Child, Divided muss die RealitĂ€t des Kunstwerkes ĂŒber die Kontextua- lisierung in der Sammlung hinaus einbeziehen, seien es die AnklĂ€nge an ein barockes memento mori, sei es die Wahl des Sujets, in der sich auch eine basale menschliche Beziehung ausdrĂŒckt, sei es die Aufstellung in GlaskĂ€sten, die zur multiperspektivischen Erkundung auffordert und zu der Praktik der Kunstbe- trachtung, die zwischen zweidimensionaler Bildbetrachtung und dreidimensio- nalem Skulpturenrundgang unterscheidet, eine neue Variante hinzufĂŒgte, in dem sie die Zwei- und DreidimensionalitĂ€t als Kippbild gestaltete. Sammlungen als Ganzes funktionieren auf Ă€hnliche Weise – und das gilt beileibe nicht nur fĂŒr Kunstsammlungen. Wo sie ihre eigene GegenstĂ€ndlichkeit reflektieren, tragen sie dazu bei, dass wir GegenstĂ€nde neu zu bestimmen lernen – und erst dadurch verstehen, was eigentlich gesammelt wurde. So verĂ€ndert sich von der Gegen- stĂ€ndlichkeit der Sammelobjekte her die GegenstĂ€ndlichkeit der Sammlung selbst. Darin zeigt sich nicht nur ihre Logik, sondern auch ihre Ethik. Literaturverzeichnis Austin, J. L. Sense and Sensibilia. Reconstructed from the manuscript notes by G. J. Warnock. Oxford: Clarendon, 1962. Benne, Christian: Die Erfindung des Manuskripts. Zur Theorie und Geschichte literarischer GegenstĂ€ndlichkeit. Berlin: Suhrkamp, 2015. Benne, Christian. „Apologie des Buchstaben A. Über Indogermanistik und Moderne“. Strukturalismus, heute. BrĂŒche, Spuren, KontinuitĂ€ten. Hg. Martin Endres und Leonhard Herrmann. Stuttgart: Metzler, 2018. 29–43. Benne, Christian, und Carlos Spoerhase: „MaterialitĂ€t: von BlĂ€ttern und Seiten. Einleitung“. Kodex. Jahrbuch der Internationalen Buchwissenschaftlichen Gesellschaft 2019: 3–6. Boysen, Benjamin. „The Embarrassment of Being Human: A Critique of New Materialism and Object-Oriented Ontology“. Orbis litterarum 73.3 (2018): 225–242. Bryant, Levi R. Onto-Cartography. An Ontology of Machines and Media. Edinburgh: Edinburgh Univ. Press, 2014. Deutsches Wörterbuch von Jacob u. Wilhelm Grimm. 16 Bde. in 32 Tlbde. Leipzig 1854–1961. URL: http://www.woerterbuchnetz.de/DWB (Lemma: „Sammlung“). Figal, GĂŒnter. GegenstĂ€ndlichkeit. Das Hermeneutische und die Philosophie. TĂŒbingen: Mohr-Siebeck, 2006. Gabriel, Markus (Hg.). Der neue Realismus. Berlin: Suhrkamp, 2014.
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Logiken der Sammlung Das Archiv zwischen Strategie und Eigendynamik
Titel
Logiken der Sammlung
Untertitel
Das Archiv zwischen Strategie und Eigendynamik
Autoren
Petra-Maria Dallinger
Georg Hofer
Verlag
De Gruyter Open Ltd
Datum
2020
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC-ND 4.0
ISBN
978-3-11-069647-9
Abmessungen
15.5 x 23.0 cm
Seiten
202
Schlagwörter
Archiv, Nachlassinventar
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