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Logiken der Sammlung - Das Archiv zwischen Strategie und Eigendynamik
Seite - 67 -
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Selbstzeugnisse sammeln    67 – als Tendenz – für das Jahr 2017 folgende Ergebnisse liefern: In dem 1978 abge- schlossenen Bestand der „Kommission Wien 1945“ bzw. der „Wiener Historischen Kommission“ im Wiener Stadt- und Landesarchiv sind 223 der 539 dokumentier- ten Personen Frauen (41 Prozent). Im laufend erweiterten Bestand des Deutschen Tagebucharchivs in Emmendingen waren es 2017 1.666 von 4.043 SchreiberInnen (ebenfalls 41 Prozent), in der Dokumentation lebensgeschichtlicher Aufzeich- nungen schließlich 1.882 von 3.326 (57 Prozent). Diese Zahlen sind ein erster und ein exemplarischer Eindruck. Sie könnten in Bezug auf die Zusammensetzung bzw. die Inhalte der vorhandenen Quellen noch näher ausgearbeitet werden. So sind z. B. klare geschlechtsspezifische Unter- schiede bei den vorhandenen Genres zu identifizieren: Im Deutschen Tagebuch- archiv waren etwa 51 Prozent (7.128 Bände) der 2017 verzeichneten diaristischen Formate von Frauen verfasst worden, hingegen nur 36 Prozent (1.050) der Lebens- erinnerungen (vgl. Gerhalter 2017, 372–392). Woran solche Ungleichheiten liegen könnten, wäre noch zu verfolgen. Frauen und Männer sind in historisch ausgerichteten Sammlungen für Selbstzeugnisse jedenfalls bei weitem ausgeglichener vertreten als in jenen, die sich mit Kulturschaffenden beschäftigen. Die Demokratisierung des Wissen- schaftsbetriebes war eines der Anliegen der „neuen Geschichtsbewegung“. Selbstzeugnisse zu sammeln hat sich als ein erfolgreicher Weg dorthin erwiesen. Literaturverzeichnis Akkılıç, Arif, Vida Bakondy, Ljubomir Bratić und Regina Wonisch (Hg.). Schere Topf Papier. Objekte zur Migrationsgeschichte. Wien: Mandelbaum Verlag, 2016. Bernold, Monika, Edith Saurer und Initiative 70 Jahre Frauenwahlrecht (Hg.). „Wer wählt gewinnt?“ 70 Jahre Frauenwahlrecht in Österreich. Katalog zur Ausstellung im WUK. Wien, 1989. Bernold, Monika, und Johanna Gehmacher (Hg.). Auto/Biographie und Frauenfrage. Tagebücher, Briefwechsel und politische Schriften von Mathilde Hanzel-Hübner (1884–1970). Wien, Köln, Weimar: Böhlau, 2003. Caine, Barbara. Biography and History (Theory and History). Basingstoke: Palgrave, 2010. Gautschi, Peter. „Wie soll die Geschichte des eigenen Landes vermittelt werden?“ Weblog: Public History Weekly. The International Blogjournal (https://public-history-weekly. degruyter.com/5-2017-13/how-should-history-of-ones-own-country-be-taught, 2013; 1.12.2019). Gabrielli, Patrizia. „Tagebücher, Erinnerungen, Autobiografien. Selbstzeugnisse von Frauen im Archivio Diaristico Nazionale in Pieve Santo Stefano“. L’Homme. Europäische Zeitschrift für Feministische Geschichtswissenschaft 15.2 (2004): 345–352.
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Logiken der Sammlung Das Archiv zwischen Strategie und Eigendynamik
Titel
Logiken der Sammlung
Untertitel
Das Archiv zwischen Strategie und Eigendynamik
Autoren
Petra-Maria Dallinger
Georg Hofer
Verlag
De Gruyter Open Ltd
Datum
2020
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC-ND 4.0
ISBN
978-3-11-069647-9
Abmessungen
15.5 x 23.0 cm
Seiten
202
Schlagwörter
Archiv, Nachlassinventar
Kategorien
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