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Deportiert nach Mauthausen, Band 2
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6 | Vorwort stört nicht nur über den europaweiten Aufschwung rechtspopulistischer Bewegungen und Regierungen und deren geschichtsrevisionistische Tendenzen, sondern auch über konkrete Vorfälle wie neonazistische Schmierereien in Gedenkstätten wie Mauthausen, Angriffe auf Teilnehmer von Gedenkveranstaltungen wie in Ebensee und Herabwür- digungen von befreiten Häftlingen als «Landplage». Gegen solche Vereinfachungen, Vereinnahmungen und Verharmlosungen die Vielfalt und Ambivalenz individueller Schicksale darzustellen, war eines der zentralen Ziele unseres Forschungsvorhabens. Die hier vorgelegte Erinnerungs- und Erfahrungsgeschichte von Überlebenden aus dem Lagerkomplex Mauthausen basiert auf mehrjährigen Forschungsprojekten. Un- ser forschungsleitender zentraler Quellenbestand war die umfassendste systematische Sammlung von lebensgeschichtlichen Audio- und Videointerviews mit Überlebenden, die zu einem einzelnen nationalsozialistischen Konzentrationslager von der internatio- nalen Geschichtsforschung erstellt wurde. Die Generierung und Sammlung dieser Interviews erfolgte 2002/03 durch das Mauthausen Survivors Documentation Project (MSDP) unter der Leitung von Gerhard Botz (Institut für Zeitgeschichte der Universität Wien) und in Zusammenarbeit mit dem Institut für Konfliktforschung (Wien) und dem Dokumentationsarchiv des öster- reichischen Widerstandes (Wien). Das österreichische Bundesministerium für Inneres (BMI), die damalige Trägerorganisation der Gedenkstätte Mauthausen, hat unter dem damaligen Innenminister Ernst Strasser dieses Projekt international ausgeschrieben und finanziert. So entstanden 859  Interviews, die auf digitalen Tonträgern, zum Teil auch auf Video, für die Nachwelt festgehalten sind. Eine international komparativ zusammenfassende Beforschung dieser Audio- und Videointerviews erfolgte seit 2008 durch das Mauthausen Survivors Research Project (MSRP) des Ludwig Boltzmann-Instituts für Historische Sozialwissenschaft (LBIHS) und des Instituts für Zeitgeschichte der Universität Wien. Nur durch die Mitarbeit zahlreicher österreichischer und internationaler Kooperationspartner und -partne- rinnen konnten die Probleme organisatorischer, konzeptioneller und sprachlicher Art sowie die Vielfalt der länderspezifischen historischen Hintergründe für unsere For- schung fruchtbar gemacht werden. Der erste Band dieses Forschungsprojekts versteht sich als Einführung in das Thema und als Darlegung der methodischen Zugänge und legt im Detail offen, auf welchen hauptsächlichen Quellen- und Datenbeständen unsere Untersuchungen beruhen. Er verweist aus makrohistorischer Perspektive auch auf die Verflechtungen eines Kon- zentrationslagersystems wie Mauthausen mit den europaweiten Verfolgungs- und Besatzungspolitiken des nationalsozialistischen Deutschen Reichs und seiner Verbün- deten. Der zweite Band geht der Frage nach, auf welchen Wegen die Häftlinge in den KZ-Komplex Mauthausen gebracht wurden, und bildet damit eine Grundlage für ein neues, vertieftes Verständnis der «Häftlingsgesellschaft». Der dritte Band greift diese Fragen insofern auf, als er einen differenzierten Blick auf die Bedingungen von Leben Publikation im Sinne der CC-Lizenz BY 4.0
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Deportiert nach Mauthausen Band 2
Titel
Deportiert nach Mauthausen
Band
2
Autoren
Gerhard Botz
Alexander Prenninger
Regina Fritz
Herausgeber
Melanie Dejnega
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2021
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-21216-4
Abmessungen
16.8 x 23.7 cm
Seiten
716
Kategorien
Geschichte Historische Aufzeichnungen
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