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Weggabelungen und Einbahnstraßen |
Fritz Kleinmann : «… wir waren überhaupt nicht religiös erzogen. … Wir haben nur das
Ganze ertragen müssen»
Fritz Kleinmann wurde 1923 als Sohn eines Tapeziermeisters und einer Modistin in
Wien geboren.17 Mit dem «Anschluss» und dem Inkrafttreten der Nürnberger Gesetze
wurde seinem Vater als Juden alsbald die Erlaubnis entzogen, sein Handwerk weiter
zu betreiben, und die Familie konnte sich zunächst nur mehr mühsam mit kleinen
Gelegenheitsarbeiten über die Runden bringen. Der damals 16jährige Fritz Kleinmann
wurde nach seiner Verhaftung im Herbst 1939 in das KZ Buchenwald eingewiesen, an-
schließend nach Auschwitz bzw. Monowitz überstellt und kam im Jänner 1945 schließ-
lich mit einem Evakuierungstransport nach Mauthausen. Bis zum Transport von Mo-
nowitz nach Mauthausen war Fritz Kleinmann gemeinsam mit seinem Vater inhaftiert
gewesen. Während des Transports nach Mauthausen gelang es Kleinmann zu fliehen.
Er wurde gefasst und nach Mauthausen gebracht, wo er zu seinem Glück nicht mehr als
jüdischer, sondern als politischer Häftling registriert wurde.
17 AMM, MSDP, OH/ZP1/125, Interview mit Fritz Kleinmann, Interviewerin : Helga Amesberger, Wien,
22. 10. 2002.
Abb. 4: Die sogenannte Effektenkarte Fritz Kleinmanns im KZ Buchenwald, in der seine persönlichen
Gegenstände vermerkt wurden, die er bei der Ankunft abgeben musste (© Arolsen Archives, ITS Digi-
tal Archive, 1.1.5, Doc. No. 6283376)
Publikation im Sinne der CC-Lizenz BY 4.0
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Deportiert nach Mauthausen
Band 2
- Titel
- Deportiert nach Mauthausen
- Band
- 2
- Autoren
- Gerhard Botz
- Alexander Prenninger
- Regina Fritz
- Herausgeber
- Melanie Dejnega
- Verlag
- Böhlau Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 2021
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY 4.0
- ISBN
- 978-3-205-21216-4
- Abmessungen
- 16.8 x 23.7 cm
- Seiten
- 716
- Kategorien
- Geschichte Historische Aufzeichnungen