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91Kommunisten,
Juden und SS-Angehörige, Tschechen, Deutsche und Ruthenen |
mit, wie jetzt schon nach jedem Namen klar zu hören ist. […] Schnell werden ein paar Stücke
Wäsche genommen, als Abschied nur ein Blick zu jenen, die bleiben. Es ist jetzt bereits klar,
um was es geht. Ein Transport !»34
Geflüstert wurde unter den Häftlingen der Name Dachau, andere glaubten an ein Ar-
beitslager in Böhmen. Am Morgen des nächsten Tages ging dann der Transport mit
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Gefangenen, davon zwanzig Juden, Richtung Süden, über Tábor und Budweis nach
Mauthausen.
«In den Waggons herrscht eine sonderbare Stimmung und Angst. Das Verhalten der SS-
Wachen kann keinerlei rosige Hoffnungen erwecken. Sie stehen bei den Türen mit ihren
Selbstladepistolen, andere gehen durch die Abteile, schreien grob den kleinsten Versuch zu
sprechen nieder und bald entdecken sie die Juden, mit denen sie sich auf ihre Weise amü-
sieren. Sie zwingen sie, Kniebeugen ohne Ende zu machen und belohnen sie mit Ohrfeigen,
Fußtritten und Versprechen über ihr nahes Ende im Lager.»35
34 Krombholz, Transport číslo 26, S. 13.
35 Ebd., S. 14.
Abb. 1: Erlass des Reichsprotektors in
Böhmen und Mähren über die Verhängung
des zivilen Ausnahmezustandes vom
28. September 1941 (© Bundesarchiv, Plak
003-030-057)
Publikation im Sinne der CC-Lizenz BY 4.0
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Deportiert nach Mauthausen
Band 2
- Titel
- Deportiert nach Mauthausen
- Band
- 2
- Autoren
- Gerhard Botz
- Alexander Prenninger
- Regina Fritz
- Herausgeber
- Melanie Dejnega
- Verlag
- Böhlau Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 2021
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY 4.0
- ISBN
- 978-3-205-21216-4
- Abmessungen
- 16.8 x 23.7 cm
- Seiten
- 716
- Kategorien
- Geschichte Historische Aufzeichnungen