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Deportiert nach Mauthausen, Band 2
Seite - 207 -
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207«… geben Sie besser alle Hoffnung auf.» | 25. Februar zu einem Generalstreik aufzurufen, der zwei Tage lang das gesamte Leben in Amsterdam und einigen anderen Städten lahmlegte. Erst am Abend des 26. Februar konnte der Streik durch die deutsche und niederländische Polizei und durch Einheiten der Wehrmacht niedergeschlagen werden, wobei es neun Tote gab.13 Den beteiligten Städten wurden hohe Bußgelder auferlegt. Im Endeffekt machte der gescheiterte Feb- ruarstreik zweierlei klar : Die deutsche Besatzungsmacht konnte nicht mehr auf eine Übernahme der nationalsozialistischen Ideologie durch das niederländische Volk hof- fen. Durch ihr hartes Vorgehen machte sie der Bevölkerung aber auch deutlich, dass sie nicht gewillt war, Widerstand oder Proteste zu dulden, sodass es tatsächlich keine weiteren großen Aktionen in den folgenden Jahren gab. Der Weg der Juden nach Mauthausen und die Verhaftung weiterer Geiseln Zu den über 400 bei den Razzien in Amsterdam verhafteten Juden kamen auch noch einige in das Lager Schoorl, die in Den Haag verhaftet worden waren. In den nächsten Tagen wurde ein Teil der Verhafteten aus Krankheitsgründen freigelassen, bevor die restliche Gruppe, immer noch 390  Männer, in das Konzentrationslager Buchenwald deportiert wurde. Eine Anklage oder eine Verurteilung fand bei keinem der Männer statt. Sie waren willkürlich festgenommen worden. Ihr Festhalten als Geiseln  – so die ursprüngliche Diktion der Deutschen  – und ihre Deportation in das Deutsche Reich war eine Vergeltungsmaßnahme und diente der Abschreckung. Warum die jüdischen Männer in das Reich transportiert und nicht in ein Lager in den Niederlanden einge- wiesen wurden, ist unklar. Wenige Monate später, im Mai 1941, wurden die jüdischen Geiseln aus den Nieder- landen, vermutlich auf eine persönliche Anweisung Himmlers hin, nach Mauthausen überstellt.14 Nur ein Einziger dieser Gruppe, Max Nebig, blieb nach einer Operation in Buchenwald zurück. Er überlebte als einzige aller niederländischen jüdischen Gei- seln, weil er bis zum Kriegsende von Mitgefangenen in Buchenwald verborgen gehal- ten wurde.15 Von den übrigen jüdischen Geiseln aus den Niederlanden waren bis zum 13 Zur Rolle der niederländischen Polizei und ihrer Kooperation mit den deutschen Besatzern siehe Guus Meershoek : Dienaren van het gezag. De Amsterdamse politie tijdens de bezetting [Diener der Obrigkeit. Die Amsterdamer Polizei während der Besatzungszeit], Amsterdam 1999, zu den Nachwirkungen und der Bedeutung der Erinnerung an den Februarstreik siehe Annet Mooij : De strijd om de februari-staking [Der Kampf um den Februarstreik], Amsterdam 2006. 14 Hans de Vries : «Sie starben wie Fliegen im Herbst», in : ders. et  al. (Hg.), Mauthausen 1938–1998, Wes- tervoort 2000, S. 7–18, hier 8. 15 Zur Geschichte Max Nebigs siehe : Het verhaal van Max Nebig, ondergedoken in concentratiekamp Buchenwald [Die Geschichte von Max Nebig, versteckt im Konzentrationslager Buchenwald], in : De Groene Amsterdammer (30. 4. 1986). Publikation im Sinne der CC-Lizenz BY 4.0
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Deportiert nach Mauthausen Band 2
Titel
Deportiert nach Mauthausen
Band
2
Autoren
Gerhard Botz
Alexander Prenninger
Regina Fritz
Herausgeber
Melanie Dejnega
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2021
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-21216-4
Abmessungen
16.8 x 23.7 cm
Seiten
716
Kategorien
Geschichte Historische Aufzeichnungen
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