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Deportiert nach Mauthausen, Band 2
Seite - 209 -
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209«… geben Sie besser alle Hoffnung auf.» | 17. Juli 1941 ist bereits von 81  Toten die Rede.19 Bis zu diesem Zeitpunkt hatte das Gre- mium keine endgültigen Aussagen der Besatzungsmacht über den Aufenthaltsort der Deportierten erhalten, aber da die Todesnachrichten immer aus Mauthausen kamen, gelangte der Jüdische Rat zu dem Schluss, dass die im Februar und Juni verhafteten Juden in dieses Lager transportiert worden waren. Der Begriff «Mauthausen» wurde in der Folgezeit in Verbindung mit den regelmäßig eingehenden Todesmitteilungen vor allem bei der jüdischen Bevölkerung der Niederlande zu einem Synonym für die Deportation in den Tod. Einen knappen Monat später, am 18. August 1941, betonte der Vorsitzende des Jüdischen Rats, David Cohen, in einem Gespräch mit dem deut- schen Beauftragten für die Stadt Amsterdam, dass die vielen Toten (mittlerweile waren 140  Menschen umgekommen) zu großer Unruhe bei den jüdischen Einwohnern der Stadt führen würden.20 Dass die Besatzungsmacht diese Bedeutung des Begriffs «Mauthausen» und seine abschreckende und drohende Wirkung weiterhin bewusst einsetzen und ausdehnen wollte, offenbart ein Aktenvermerk Rauters vom 5. September 1941, in dem er von ei- nem Gespräch mit dem Reichsführer-SS berichtete. Dieser habe die Vollmacht erteilt, «dass also sämtliche Kommunisten, sofern sie gefährlich sind, und auch das Großstadt- gesindel, das durch hetzerische Tätigkeit hervortritt, sowie Juden, die auf diesem Sek- tor in Erscheinung treten, mit Transport nach Mauthausen abgeschoben werden».21 Neben den Juden sollten nun also auch Kommunisten und andere den Deutschen un- liebsame Personen nach Mauthausen deportiert und damit die einschüchternde Wir- kung auf weitere Bevölkerungsgruppen in den Niederlanden ausgedehnt werden  – ein deutliches Indiz dafür, dass sich die deutsche Führung der Wirkung des Begriffs be- wusst war und sie aktiv einsetzen wollte. Dennoch kam es trotz dieser Übereinkunft zwischen Himmler und Rauter in den nächsten Monaten nicht zu einer massenhaften Deportation von Kommunisten und anderen Verhafteten aus den Niederlanden nach Mauthausen. Stattdessen waren es ein weiteres Mal Juden, die nach Mauthausen deportiert wur- den. In der Nacht vom 13. auf den 14. September 1941 fanden nach Sabotageanschlä- gen Razzien in der Region Twente der Provinz Overijssel statt. In Enschede wurden dabei ca. 100 junge Juden verhaftet und nach Mauthausen deportiert. Auch in den Städten Zwolle und Oldenzaal wurden Razzien durchgeführt. Einige Wochen später, am 7. und 8. Oktober 1941, waren Städte der Provinz Gelderland betroffen. In Arnhem 19 NIOD, 182/1c, Archiv des Jüdischen Rats, Sitzungsprotokolle, Sitzung vom 17. Juli 1941. 20 NIOD, 182/1d, Archiv des Jüdischen Rats, Besprechungsprotokolle, Gespräch mit dem deutschen Beauf- tragten für die Stadt Amsterdam am 18. August 1941. 21 Aktenvermerk Rauters für den Befehlshaber der Sicherheitspolizei vom 5. 9. 1941, abgedruckt in : Christi- aan F. Rüter/Dick W. de Mildt (Hg.) : Justiz und NS-Verbrechen. Sammlung deutscher Strafurteile wegen nationalsozialistischer Tötungsverbrechen 1945–2012. Bd. 25 : Die vom 24. 11. 1966 bis zum 16. 03. 1967 ergangenen Strafurteile. Lfd. Nr. 640–648, Amsterdam 2001, hier Lfd. Nr. 645. Publikation im Sinne der CC-Lizenz BY 4.0
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Deportiert nach Mauthausen Band 2
Titel
Deportiert nach Mauthausen
Band
2
Autoren
Gerhard Botz
Alexander Prenninger
Regina Fritz
Herausgeber
Melanie Dejnega
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2021
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-21216-4
Abmessungen
16.8 x 23.7 cm
Seiten
716
Kategorien
Geschichte Historische Aufzeichnungen
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