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Deportiert nach Mauthausen, Band 2
Seite - 211 -
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211«… geben Sie besser alle Hoffnung auf.» | schwedische Gesandte in Berlin die Initiative zugunsten der in Mauthausen inhaftier- ten niederländischen Juden. Ein Legationsrat des Auswärtigen Amts berichtete darü- ber seinen Vorgesetzten : «Nach Listen, die die deutschen Polizeibehörden in den Niederlanden dem jüdischen Rat in Amsterdam übermittelt haben, sind von diesen Häftlingen bisher mehr als 400 gestorben. Nach den Listen scheint es, dass sich die Todesfälle jeweils an bestimmten Tagen ereignet haben. Die Häftlinge sind fast durchweg jüngere Männer. Die Schwedische Gesandtschaft, die sich als Schutzmachtvertretung für die niederländischen Staatsangehörigen interessie- ren müsse, habe wiederholt beantragt, einem ihrer Beamten den Besuch dieser Häftlinge zu gestatten.»23 Soweit bekannt ist, fand ein solcher Besuch der Vertreter Schwedens in Mauthausen nicht statt. Dies macht auch ein weiteres Dokument vom 5. November 1941 deutlich, in dem das Auswärtige Amt um Weisung des Sicherheitshauptamtes bittet, wie mit den niederländischen Häftlingen in Mauthausen und der Einflussnahme Schwedens umgegangen werden soll. In der zweiten Oktoberhälfte wartete die schwedische Ge- sandtschaft demzufolge weiterhin auf eine Antwort. Doch nun schlug das Auswärtige Amt folgendes Vorgehen für die Zukunft vor, um die Häftlinge einerseits dem Einfluss Schwedens zu entziehen und andererseits Schweden nicht von der «Vertretung deut- scher Interessen im feindlichen Ausland» abzuhalten  – gemeint war die Interessenver- tretung für deutsche Internierte und die Möglichkeit eines eventuellen Austauschs : «Um in Zukunft derartige Zwischenfälle zu vermeiden, ist es notwendig, dass die in den von Deutschland besetzten Gebieten verhafteten Personen nicht in das Reich verbracht werden. Solange die Verhafteten nämlich in den besetzten Gebieten bleiben, unterstehen sie nicht der Schutzmacht-Vertretung der dazu beauftragten Länder. Weiterhin sollte dafür Sorge getragen werden, dass bei der Mitteilung der Todesfälle möglichst nicht der Eindruck entsteht, die Todesfälle ereigneten sich jeweils in bestimmten Tagen.» «Grundsätzlich steht das Auswärtige Amt auf demselben Standpunkt wie das Reichssicherheits- hauptamt und befürwortet seinerseits die Repressalien-Maßnahmen gegen Juden als Urheber der Unruhen.»24 23 Der Legationsrat im Auswärtigen Amt, Albrecht, berichtete am 13. Oktober 1941 über die Initiative des schwedischen Gesandten zugunsten in Mauthausen inhaftierter niederländischer Juden. Politisches Ar- chiv des Auswärtigen Amts (PA  AA), Niederlande, R  29678, abgedruckt in : Rüter/de Mildt (Hg.), Justiz und NS-Verbrechen, Bd. 25, Lfd. Nr. 645. 24 PA  AA, Judenfrage in den Niederlanden, R  100876, Geheim-Schreiben des Leiters der Deutschland- Abteilung im Auswärtigen Amt, Martin Luther, an Heinrich Müller vom Reichssicherheitshauptamt vom 5. 11. 1941, abgedruckt in : Rüter/de Mildt (Hg.), Justiz und NS-Verbrechen, Bd. 25, Lfd. Nr. 645. Publikation im Sinne der CC-Lizenz BY 4.0
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Deportiert nach Mauthausen Band 2
Titel
Deportiert nach Mauthausen
Band
2
Autoren
Gerhard Botz
Alexander Prenninger
Regina Fritz
Herausgeber
Melanie Dejnega
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2021
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-21216-4
Abmessungen
16.8 x 23.7 cm
Seiten
716
Kategorien
Geschichte Historische Aufzeichnungen
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