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Deportiert nach Mauthausen, Band 2
Seite - 225 -
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225«Wie vom Erdboden verschwunden …» | gust 1943 überwiegend von kommunistischen Gruppen aus. Doch mit der Zeit wurden auch bürgerliche Gruppierungen im Widerstand aktiv. Mit dem Druck und Vertrieb einer illegalen, freien Presse eroberten die dänischen Widerstandsgruppen die unter- drückte Meinungsfreiheit zurück und führten vor allem ab 1943 Sabotageaktionen an Objekten der Besatzungsmacht wie Eisenbahn und Industrieunternehmen, die für die Deutschen arbeiteten, durch. Außerdem wurden ab dem Jahreswechsel 1943/44 soge- nannte «Wartegruppen» gebildet, die sich in der Endphase des Krieges am Kampf um Dänemark beteiligen sollten. In Dänemark ging es der gesamten Widerstandsbewe- gung mit ihrem Widerstandskampf nicht nur um die Wiederkehr der demokratischen Gesellschaftsordnung und Selbständigkeit, sondern auch um einen Beitrag zur Kriegs- führung der Alliierten, da Dänemark die deutschen Truppen nahezu kampflos hatte einmarschieren lassen.11 Von November 1942 bis Mai 1945 war der SS-Ideologe Wer- ner Best Reichsbevollmächtigter in Dänemark.12 Bests Streben nach einer Fortsetzung der «behutsamen» deutschen Politik geriet durch Hitlers Befehl, eine rücksichtslosere Besatzungspolitik zu verfolgen, und durch den zunehmenden Widerstand in der Be- völkerung gegen die Kollaboration mit der Besatzungsmacht unter Druck. Im Laufe des Sommers 1943 führten der Glaube an eine nahe bevorstehende Nieder- lage des Deutschen Reichs sowie die steigenden Spannungen zwischen den deutschen Behörden und der dänischen Bevölkerung zum sogenannten «Augustaufstand» in 17 dänischen Provinzstädten. Neben der Arbeitsniederlegung in Büros und Fabriken so- wie dem Schließen von Geschäften kam es auch zu Straßenkämpfen zwischen deut- schen Soldaten und Zivilisten. Als deutsche Gegenreaktion auf den «Augustaufstand» wurde ein härterer Kurs eingeschlagen, unter anderem die Einführung der Todesstrafe für Widerstand. Dieser neue Kurs führte dazu, dass die dänische Regierung ihre Funk- tion einstellte.13 Damit stand den ersten Deportationen von über 6000 Dänen in die deutschen Konzentrationslager, Gefängnisse und Zuchthäuser im Ausland nichts mehr im Wege ; ab Oktober 1943 bis kurz vor Kriegsende kam es in unregelmäßigen Abstän- den zu Deportationen aus Dänemark.14 11 Poulsen, Besættelsesårene 1940–1945, S. 110 f.; Christensen et  al., Danmark besat, S. 381, 385 f., 464. Zu dänischen Freiwilligen in den alliierten Armeen siehe Jakob Sørensen : For Danmarks ære. Danskere i allieret krigstjeneste 1939–45 [Für Dänemarks Ehre. Dänen im Kriegsdienst der Alliierten 1939–45], København 2011. 12 Vgl. Ulrich Herbert : Best. Biographische Studien über Radikalismus, Weltanschauung und Vernunft 1903– 1989, Bonn 31996. 13 Herbert, Best, S. 333, 342–344, 346–350, 359 ; Therkel Stræde : Dänemark  – Die schwierige Erinnerung an Kollaboration und Widerstand, in : Monika Flacke (Hg.), Mythen der Nationen. 1945  – Arena der Er- innerungen, Bd. 1, Berlin 2004, S. 123–150, hier 124 f.; Hans Kirchhoff : Samarbejde og modstand under besættelsen. En politisk historie [Zusammenarbeit und Widerstand unter der Besatzung. Eine politische Geschichte], Odense 2001, S. 145 ; Poulsen, Besættelsesårene 1940–1945, S. 104 f., 109 f., 116. 14 Die meisten dänischen KZ-Häftlinge waren inhaftiert in Buchenwald : 1960 (die meisten davon wurden später in verschiedene Kriegsgefangenenlager überführt), Neuengamme : 1693, Theresienstadt : 470, Da- chau : 383, Sachsenhausen : 275, Stutthof : 150, Ravensbrück : 49 (darunter 6  Männer), Auschwitz : 11, Publikation im Sinne der CC-Lizenz BY 4.0
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Deportiert nach Mauthausen Band 2
Titel
Deportiert nach Mauthausen
Band
2
Autoren
Gerhard Botz
Alexander Prenninger
Regina Fritz
Herausgeber
Melanie Dejnega
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2021
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-21216-4
Abmessungen
16.8 x 23.7 cm
Seiten
716
Kategorien
Geschichte Historische Aufzeichnungen
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