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Deportiert nach Mauthausen, Band 2
Seite - 236 -
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236 | Merethe Aagaard Jensen Über 50  Prozent der im November und Dezember 1943 Deportierten stammten aus der Stadt Odense, unter denen sich die einzige Dänin der registrierten Mauthau- sen-Häftlinge befand. Dabei handelte es sich um eine kollektive Strafmaßnahme, da in Odense der «Augustaufstand» besonders gewaltsam verlaufen war. Außerdem waren dort zu diesem Zeitpunkt relativ viele Sabotageakte verübt und ein Handlanger der Be- satzungsmacht getötet worden. Viele der Verhafteten waren jedoch an diesen Vorfällen oder am Widerstand kaum beteiligt.52 Transporte nach Mauthausen Der erste Norweger kam im Herbst 1941 nach Mauthausen.53 Danach wurde erst im Mai 1943 ein weiterer norwegischer Häftling von Sachsenhausen in das Mauthausen- Außenlager in Passau überführt.54 Die ersten kleinen Gruppen von Norwegern mit insgesamt zwölf Personen kamen im September 1943 in Mauthausen an.55 Der erste Däne traf im Juli 1943 ein.56 Fast alle andere Dänen und Norweger kamen zwischen September 1944 bis wenige Tage vor der Befreiung im Mai 1945 aus Natzweiler über Dachau (74  Norweger),57 aus Sachsenhausen (drei Dänen und zwölf Norweger), aus Ravensbrück (eine Dänin und 17  Norwegerinnen), aus Auschwitz (ein Däne und acht Norweger),58 aus Groß-Rosen (fünf Norweger) und aus Neuengamme (ein Däne). Die Sterberate unter sämtlichen dänischen KZ-Häftlingen betrug ca. zehn und unter den norwegischen ca. 15,5  Prozent.59 Ein Grund für diese relativ niedrige Sterblichkeit war die hohe Platzierung der Dänen und Norweger innerhalb der nationalsozialisti- schen Rassenideologie. Dies bedeutet, dass sie von Seiten der SS und den Funktions- häftlingen besser behandelt wurden. Ihre niedrigere Sterblichkeit hing auch eng mit ihren besonderen Lebensbedingungen in den Konzentrationslagern zusammen. Einen Sonderstatus nahmen die rund 275 dänischen und über 2500 norwegischen Häftlinge 52 Interview der Autorin mit Poul Nielsen, Odense, 6. 2. 2008 ; DRA, Udenrigsministeriet, gruppeordnede sager 1909–45, 84.G.5/256  a. 53 Informationen von Andreas Kranebitter (21. 11. 2011). 54 AMM, Y/36 ; Hans Maršálek : Die Geschichte des Konzentrationslagers Mauthausen. Dokumentation, Wien 42006 [1974], S. 145. 55 AMM, Y/43. 56 Informationen von Dennis Larsen (25. 9. 2019). 57 In diesem Transport waren auch ein in Frankreich wohnhafter Norweger und sein Sohn. Sie wurden vom Internierungslager Le Vernet d’Ariège mit dem sogenannten train fantôme (Geisterzug) nach Dachau gebracht ; Information des Archivs der KZ-Gedenkstätte Dachau (7. 4. 2010). 58 Einer dieser Norweger kam zuerst von Natzweiler über Dachau nach Mauthausen, wo er weiter nach Auschwitz deportiert wurde. Im Jänner 1945 kam er mit einem Todesmarsch nach Mauthausen zurück. NHM, Interview mit Kjell Ulven ; Ottosen, Natt og tåke, S. 302–312. 59 Die dänischen und norwegischen Juden, die in den Konzentrationslagern starben, sind mitgerechnet. Kristensen, Eine Politik von großer Tragweite, S. 93. Publikation im Sinne der CC-Lizenz BY 4.0
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Deportiert nach Mauthausen Band 2
Titel
Deportiert nach Mauthausen
Band
2
Autoren
Gerhard Botz
Alexander Prenninger
Regina Fritz
Herausgeber
Melanie Dejnega
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2021
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-21216-4
Abmessungen
16.8 x 23.7 cm
Seiten
716
Kategorien
Geschichte Historische Aufzeichnungen
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