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Deportiert nach Mauthausen, Band 2
Seite - 337 -
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337Schicksale der Häftlinge aus der Sowjetunion | «Am 18. August hat mich die Gestapo verhaftet. Sie haben mich aus dem Lager geholt und zu Fuß  … Unser Lager war mehr so am Rande von Weimar und die Gestapo war im Zent- rum. Aber wir sind aus irgendeinem Grund zu Fuß gegangen. Auf dem Hinweg habe ich es geschafft, meinen Zehnrubelschein zu verschlucken. Ich wusste, wenn die den finden  … mit Lenin.»47 Die weiteren Beschreibungen von dem, was dort passierte, sind in vielem ähnlich  – der Grad der Brutalität bei den Verhören konnte unterschiedlich sein, aber für die «Ostarbeiter» war das (viel mehr als für die Kriegsgefangenen, die schon schreckliche Erfahrungen durchgemacht hatten) der erste Kreis der Hölle. «Am nächsten Tag hat man mich zum Untersuchungsrichter gebracht. Er wollte wissen, ob ich Komsomolze bin, er dachte, ich würde ihm die Führung der Organisation nennen  … Ich habe natürlich kein Wort gesagt, ich wusste auch nicht, wer tatsächlich in der Führung war  … Gefoltert hat man mich auch, ich fiel in Ohnmacht, man brachte mich in die Zelle zurück, ließ mich neben dem Klokübel liegen. Drei Mal wurde ich zum Verhör geholt.»48 Der Weg aus dem Gestapogefängnis führte die im MSDP Befragten ins Konzentrati- onslager, bei vielen allerdings nicht direkt nach Mauthausen, sondern zuvor in andere Konzentrationslager. Iwan Sapirin, der im April 1944 in Stendal verhaftet worden war, kam zuerst in ein Gefängnis in Potsdam : «Von da wurden wir ins Gefängnis am Alexanderplatz übergeführt, da und da, also, waren wir auch kurz […]. Und von dort haben sie uns ins KZ Sachsenhausen gebracht. Sachsenhausen ist 35  Kilometer von Berlin. […] So, und als ich zu diesen, den Toren kam, da, die, diese Tore, die so aussehen, wie die Primitiven malen, wie auf den Pforten, also nein, die riesigen halt, und, so eine große Granitwand oder Steinwand und darauf ist ein Gebäude drauf, ein großes, da darunter unter dem Gebäude ist ein Schild, auch so um die 15, 20 [Meter] groß und da steht drauf ‹Arbeit macht frei› und noch ‹Schutzturmlager› [sic !], glaub ich, ich habe immer diese Aufschriften gelesen.»49 Erst im Zuge der beginnenden Evakuierung des KZ Sachsenhausen kam Iwan Sapirin im Februar 1945 nach Mauthausen. 47 Ebd., Z. 89–93. 48 Ebd., Z. 97–102. 49 AMM, MSDP, OH/ZP1/651, Interview Sapirin, S. 4 f. Publikation im Sinne der CC-Lizenz BY 4.0
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Deportiert nach Mauthausen Band 2
Titel
Deportiert nach Mauthausen
Band
2
Autoren
Gerhard Botz
Alexander Prenninger
Regina Fritz
Herausgeber
Melanie Dejnega
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2021
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-21216-4
Abmessungen
16.8 x 23.7 cm
Seiten
716
Kategorien
Geschichte Historische Aufzeichnungen
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