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Deportiert nach Mauthausen, Band 2
Seite - 342 -
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342 | Imke Hansen Wegen nicht nur um zurückgelegte Strecken, sondern auch um Teile des Lebensweges handelte, die auch die Nachkriegsbiografien erheblich beeinflussten. Die empirische Grundlage der Untersuchung sind Interviews aus dem ukrainischen Sample des Mauthausen Survivors Documentation Project (MSDP). Bei der Auswahl wurde darauf geachtet, möglichst unterschiedliche Erfahrungen mit einzubeziehen. Die verwendeten Interviews sind damit quantitativ nicht repräsentativ für die Zusam- mensetzung der ukrainischen Häftlinge in Mauthausen. So sind beispielsweise Kriegs- gefangene gegenüber Zwangsarbeitern unterrepräsentiert, wie sie es zahlenmäßig auch im gesamten ukrainischen Sample des MSDP sind  – damit liegt auch der Schwerpunkt der Analyse eher auf dem Schicksal der Zwangsarbeit. Im verwendeten Interviewsam- ple ist ein jüdischer Interviewter dabei, der allerdings unerkannt als ehemaliger Kriegs- gefangener nach Mauthausen kam. Da die Erfahrung von weiblichen Häftlingen von Mauthausen aufgrund ihres geringen Anteils an der Gesamthäftlingszahl oft nur wenig berücksichtigt wird, soll in diesem Aufsatz den Schicksalen der weiblichen Häftlinge von Mauthausen besondere Aufmerksamkeit gewidmet werden. Der Text beginnt mit einem historiografischen Überblick und einer Einführung in die Geschichte der Ukraine unter deutscher Besatzung. Der Untersuchung von indi- viduellen Narrationen anhand der drei Momente Wegbeginn, Wegscheiden und Weg- gefährten ist ein Überblick über die unterschiedlichen Verfolgungswege vorangestellt, die Menschen aus der Ukraine nach Mauthausen führten. Die Ergebnisse der Untersu- chung werden im Resümee zusammengefasst. Forschungsstand Die Geschichte der Ukraine im Zweiten Weltkrieg wurde historiografisch zunächst im Kontext der Sowjetunion erforscht, wodurch Besonderheiten der ukrainischen Besatzungsgebiete nur selten zutage traten.1 Diese Situation änderte Karel Berkhoff, der 2004 eine explizite und umfassende Auseinandersetzung mit der Besatzungs- zeit in der Ukraine vorlegte.2 Diese wird durch eine wachsende Zahl ukrainischer 1 Sehr früh erschien das Buch von Alexander Dallin : Deutsche Herrschaft in Russland 1941–1945. Eine Studie über Besatzungspolitik, Düsseldorf 1958 [1957]. Jüngeren Datums sind folgende Überblicks- werke : Manfred Oldenburg : Ideologie und militärisches Kalkül. Die Besatzungspolitik der Wehrmacht in der Sowjetunion 1942, Köln 2004 ; Dieter Pohl : Die Herrschaft der Wehrmacht. Deutsche Militärbe- satzung und einheimische Bevölkerung in der Sowjetunion 1941–1944, München 22009 [2008] (Quellen und Darstellungen zur Zeitgeschichte, 71) ; Jörn Hasenclever : Wehrmacht und Besatzungspolitik in der Sowjetunion. Die Befehlshaber der rückwärtigen Heeresgebiete 1941–1943, Paderborn et  al. 2010 (Krieg in der Geschichte, 48) ; Kirill M. Alexandrow : Pod nemcami. wospominanija, swidetel’stva, dokumenty. Istoriko-dokumental’nyj sbornik [Unter den Deutschen. Erinnerungen, Zeugnisse, Dokumente], St. Pe- terburg 2011 (Aurea borealis). 2 Karel Berkhoff : Harvest of Despair. Life and Death in Ukraine under Nazi Rule, Cambridge, MA 2004. Publikation im Sinne der CC-Lizenz BY 4.0
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Deportiert nach Mauthausen Band 2
Titel
Deportiert nach Mauthausen
Band
2
Autoren
Gerhard Botz
Alexander Prenninger
Regina Fritz
Herausgeber
Melanie Dejnega
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2021
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-21216-4
Abmessungen
16.8 x 23.7 cm
Seiten
716
Kategorien
Geschichte Historische Aufzeichnungen
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