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Der Filmkomponist Max Steiner - 1888 - 1971
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1.2. Fümmusiktechnik 2.1 den Oscar gewann und noch zweimal dafür nominiert wurde (The TalentedMr. Ripley, 1999 und Gold Mountain, 2003), arbeitete während der Dreharbeiten zu dem Film Troja (2003) eng mit dem Regisseur Wolfgang Petersen (*i94i) zusammen. In den Londoner Abbey Road-Studios nahm er die komplette Musik auf. Wenige Wochen vor Kinostart machte Petersen eine private Vorab auffuhr ung des Filmes. Als die anwesenden Produ- zenten die Musik kritisierten, wurde der Komponist kurzerhand gefeuert und die Musik von James Horner (^ 1953) in weniger als eineinhalb Monaten komplett neu komponiert und eingespielt. Da dies eine Auftragsarbeit war, hat der Komponist Yared keinen Zu- griff mehr auf seine eigene Musik. Er musste lernen, dass auch die enge Zusammenar- beit mit dem Regisseur einen Filmkomponisten nicht davor bewahren konnte, dass seine ganze Arbeit von mehr als einem Jahr mit einem Schlag völlig zunichtegemacht wurde. Dies ist ein Extrembeispiel. Aber viele Komponisten machen die Erfahrung, dass am Ende der Produktion nicht viel von ihrer Musik übrig bleibt. Der Filmkomponist Hans- Martin Majewski hat diese spezielle Situation seiner Zunft mit der von Komponisten konzertanter Musik verglichen: „Bei einem Werk absoluter Musik, zum Beispiel einer Symphonie, ist mit der Nieder- schrift einer Partitur praktisch ein künstlerisches Endprodukt gegeben, das zwar durch schlechte oder falsche Interpretation ein Zerrbild der künstlerischen Absichten des Autors geben kann, dadurch aber keineswegs an absolutem Wert einbüßt. Die Partitur einer Filmmusik hingegen ist erst ein Rohprodukt, das nun durch die akustische ,Bearbeitung' der Tonaufnahme geht, dann am Sehne idetisch mögliche formale Veränderungen erfährt und bei der Tonmischung, wo Sprache, Musik und Geräusch zu einer akustischen Einheit verschmolzen werden, vielleicht sogar den Todesstoß erhält. Daher das Scherzwort unter Filmkomponisten: ,Die Mischung ist der Beisetzunsgsakt der Musik'"21 John Williams (*I932), einer der bekanntesten zeitgenössischen Filmkomponisten, hat diese Probleme nicht. Er genießt das volle Vertrauen seiner Regisseure und kann es sich leisten, erst dann anzufangen zu arbeiten, wenn der Film fertig geschnitten ist (siehe Kap. 2). Er hat diesen Aspekt der Arbeitsweise seiner Vorläufer aus der „klassischen" Ära Hollywoods übernommen. Diese Wertschätzung seitens der Regisseure und Produzenten genoss auch der Film- komponist Max Steiner. Ein Brief des Produzenten David Selznick vom 19. Juli 1944 an Steiner zeigt dies: 21 Zit. in: Claudia Bullerjahn: Grundlagen der Wirkung von Filmmusik. Wißner Verlag. Augsburg, 2001. S. 13.
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Der Filmkomponist Max Steiner 1888 - 1971
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Titel
Der Filmkomponist Max Steiner
Untertitel
1888 - 1971
Autor
Peter Wegele
Ort
Wien
Datum
2012
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC-ND 3.0
Abmessungen
17.0 x 24.0 cm
Seiten
302
Schlagwörter
Film Music, Biography, Cinema, Musical science, Musicology, History of Music
Kategorie
Biographien
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